Ringelblume
Synonym(e)
Definition
Ringelblumen werden 30 bis 50 cm hoch, haben einen verzweigten, flaumig behaarten Stängel mit länglichen, filzig behaarten Blättern und großen, orangefarbenen Blütenköpfchen. Blütezeit Juni bis September.
Phytotherapeutisch zur Verwendung kommen die Blüten (Ringelblumenblüten - Calendulae flos).
Die im Handel befindliche Droge stammt vorwiegend aus Importen aus Polen, Ungarn und Ägypten.
Inhaltsstoffe
Ringelblumenblüten enthalten Flavonoide, Triterpenalkohole, Triterpensaponine, Carotinoide, Polysaccharide und ätherisches Öl.
Vorkommen
Herkunft und Verbreitung: Süd- und Osteuropa, Vorderer Orient. Heimat ist wahrscheinlich das Mittelmeergebiet.
Anwendungsgebiet/Verwendung
Die Garten-Ringelblume ist eine alte Heilpflanze aus der Familie der Korbblütler. Die Garten-Ringelblume ist Stammpflanze von Calendula offcinalis und von Flores Calendulae (Ringelblumenblüten).
Herba Calendulae, das Ringelblumenkraut hat eine ähnliche Wirkung wie Flores calendulae.
Systemische Anwendung: Allgemein werden die Extrakte der Ringelblume wegen der spasmolytischen, choleretischen und diaphoretischen Wirkung nur noch in geringem Umfange innerlich angewandt.
Äußerliche Anwendung: Fertigpräparate zum Gurgeln, Spülen und als Tee sowie Heilsalben, Wundtinkturen, Wundpuder, Hämorrhoidalsalben, Gingivitis- und Ulcus cruris-Präparate begründen ihre Verwendungsberechtigung auf ihre entzündungshemmende und granulationsfördernde Wirkung.
Neuerdings wird die Garten-Ringelblume wieder in vielen Bio- und Naturkosmetikbüchern angepriesen.
Unerwünschte Wirkungen
Allergologische Information: Allergene unbekannt. Möglicherweise spielt das in der Struktur noch nicht identifizierte Sesquiterpenlakton Calendin eine Rolle. Sensibilisierungspotenz: Schwach. Sensibilisierungshäufigkeit: Selten (neuerdings jedoch häufiger beobachtet).
Klinisches Bild
Klinische Manifestation: Das experimentell nachgewiesene schwache Sensibilisierungsvermögen der Garten-Ringelblume steht in guter Übereinstimmung mit dem eindeutiger Fallbeschreibungen von Kontaktdermatitiden in der Literatur.
In der Pflanze wurde ein Sesquiterpenlakton nachgewiesen, dessen Höchstgehalt mit 0,01% angegeben wird. Ob dieses allergologisch eine Rolle spielt oder vielleicht eine der vielen anderen nachgewiesenen Verbindungen wie Terpene, Saponine, Flavonoide und ätherische Öle (s.u. Calendulae flos), ist derzeit noch ungeklärt.
Handelsnamen
Befelka®-Oel, Calendula, Calendumed, Cesrasanol®, Dr. Klinger´s Bergischer Blasen- und Nierentee, Dr. Klingers Leber- und Gallentee, Harntee 400, Kytta-Salbe®, Lymphdiral® L Salbe, Nieren-Tee, Phönix Kalophön-Salbe, Presselin®, Rheuma-tee Stada®, Ringelblume-Heilsalbe, Unguentum lymphaticum, Wund-Heilsalbe S
Literatur
- Goadsby PJ (2003) Herbal medicine. N Engl J Med 348: 1498-1501
- Hausen BM, Vieluf K (1997) Allergiepflanzen, Pflanzenallergene. Ecomed Verlag, Landsberg/München, S. 85–87
- https://arzneipflanzenlexikon.info/ringelblume.php
- Wenigmann M. (2017) Phytotherapie Arzneidrogen, Phytopharmaka, Anwendung. Urban & Fischer, S. 179-180
- https://pflanzen.fnr.de/industriepflanzen/arzneipflanzen/pflanzen-datenbank