Haselnußstrauch
Synonym(e)
Corylus avellana; Corylus avellana extract (INCI); Corylus avellana nut extract (INCI); Corylus avellana nut oil (INCI); gemeine; Hasel; Haselnussstrauch; hazel
Definition
Pflanzenart aus der Familie der Birkengewächse (Betulaceae), die umgangssprachlich auch Haselstrauch oder Haselnussstrauch genannt wird. Sie wächst als kleiner Baum oder als Strauch und wird bis zu 6 m hoch. Die Haselnuss trägt männliche und weibliche Blütenstände auf der selben Pflanze (getrenntgeschlechtlich) und wird vom Wind bestäubt. Die männlichen Blüten sind die 4-8 cm langen hängenden Kätzchen.
Allgemeine Information
Corylus avellana ist Stammpflanze von:
- Folia Coryli avellanae (INCI-Bezeichnng: Corylus avellana extract), dem Extrakt aus den Blättern des Haselstrauches. Inhaltsstoffe sind 0,04% ätherisches ÖL,Taraxerol, Beta-Sitosterin.
- Folia Coryli avellanae kommt unter der INCI-Bezeichnung Corylus avellanae extrakt (INCI) in kosmetischen Präparaten als Hautpflegemittel zur Anwendung
- Cortex Coryli avellanae ist der Extrakt aus der Rinde des Haselstrauches.
- Oleum Coryli avellanae (INCI-Bezeichnung Corylus avellana nut oil) , das Haselnußöl, ist das fette Öl aus den Haselnußkernen. Dieses enthält zu etwa 85% Ölsäuregylcerinester und 10% Palmitinsäureglycerinester.
- Allergologisch spielen Haselnussallergene eine bedeutende Rolle (s. Haselnussallergie, s.a. Baumpollen).
Vorkommen
Haselnusssträucher wachsen bevorzugt an Waldrändern, bilden aber auch Hecken im Brachgelände. Sie brauchen nährstoffreichen, lehmigen Boden und viel Licht. Die Haselnuss ist mit 15 Arten auf der nördlichen Halbkugel verbreitet; in den Alpen findet man sie bis zu einer Höhe von 1800 m.
Naturheilkunde
Die Haselnuss ist ungiftig. Sie zählt nicht den Heilpflanzen. Die Nüsse haben einen hohen Fettgehalt (> 60 %), enthalten Proteine, Kalzium, Eisen und die Vitamine A, B1, B2 und C. Als Lebensmittel ist sie daher, wie alle anderen Nüsse auch, von hohem gesundheitlichem Wert.
Hinweis(e)
Der Artname "avellana" bedeutet "aus Avellino" (Italien) stammend.
Literatur
- Etesamifar M, Wüthrich B (1998) IgE-vermittelte Nahrungsmittelallergien bei 383 Patienten unter der Berücksichtigung des oralen Allergie-Syndroms. Allergologie 21: 451-457
- Fuhrman C et al. (2007) Short-term effect of pollen exposure on antiallergic drug consumption. Ann Allergy Asthma Immunol 99: 225-231
- Hofer Th, Wüthrich B (1985) Nahrungsmittelallergien. II. Häufigkeit der Organmanifestationen und der Allergie-auslösenden Nahrungsmittel. Schweiz Med Wochenschr 115: 1437-1442