Glandula Lupuli

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024

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Synonym(e)

Glandula Lupuli; Hopfendrüsen; Lupulinum; Lupuli strobulus

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Definition

Glandula Lupuli sind die naturheilkundlich genutzten Hopfendrüsen, des echten Hopfens (auch Humulus vulgaris genannt), bestehend aus den Drüsenschuppen auf der Innenseite der Deckblätter der weiblichen Blütenstände bzw. der Fruchtstände, s. unter Lupuli flos.

 

 

 

Inhaltsstoffe

Wirksamkeitsbestimmende Inhaltsstoffe: etwa 50% Harzsubstanzen mit den instabilen Bitterstoffen Humulon, Cohumulon (Alpha-Hopfenbittersäure) und Lupulon, Colupulon und Adlupulon, (Beta-Hopfenbittersäure). Daraus entstehen Verbindungen wie 2-Methyl-3-butenol, Proanthocyanidine und Phenolsäuren.  Weiterhin enthalten Glandula Lupuli noch 0,3% ätherische Öle mit den Hauptbestandteilen Alpha-und Beta-Caryophyllen, Farnesen), 0,5-1,5% Flavonoide (darunter Quercetin, Kämpferolglykoside, 8-Prenylnaringenin (auch als Hopein bezeichnet- ein hochpotentes Phytoestrogen - Abdi F et al. 2016) sowie als Hauptbestandteil verschiedene Chalkone), Gerbstoffe (2-4%), Cholin und Asparagin (Zhang WK et al. 2013).

Beim Lagern zersetzt sich Glandula Lupuli rasch, wobei Baldriansäure entsteht. Xanthohumol ist eine für den Hopfen spezifische Verbindung, die daher auch als analytische Leitsubstanz verwendet wird.

Wirkungen

Sedativ, schlaffördernd, appetitanregend, antibakteriell, Förderung der Speichel- und Magensekretion.

Anwendungsgebiet/Verwendung

Hopfenextrakte können als Sedativa eingesetzt werden; auch bei menopausalen und postmenopausalen Beschwerden. Vereinzelt wird Hopfen-Bitterstoff als Amarum-Aromatikum zur Geschmacksintensivierung bei Likören und Essenzen verwendet. Zubereitungen aus Hopfenzapfen werden als leichtes Einschlaf- und Beruhigungsmittel genutzt. Im Handel sind Hopfenextrakte als Fertigarzneimittel erhältlich, oft im Gemisch mit anderen pflanzlichen Sedativa wie Baldrian.

In der Aromatherapie werden Hopfenblüten als „Aromakissen“ oder Hopfenauszüge als Badezusatz verwendet.

Indikation nach Kommission E: Unruhe, Angstzustände, Schlafstörungen

Indikationen in der Volksmedizin: Reizblase, Enuresis nocturna, Appetitlosigkeit, nervöse Gastropathie.

Hinweis(e)

Darreichungsform:  Geschnittene Droge, Drogenpulver, Trockenextraktpulver für Aufgüsse und Abkochungen.

Literatur

  1. Abdi F et al. (2016)  Protocol for systematic review and meta-analysis: hop (Humulus lupulus L.) for menopausal vasomotor symptoms. BMJ Open 6:e010734.
  2. Burger A et al. (1993) Hunnius Pharmazeutisches Wörterbuch 7. Auflage Walter de Gruyter Berlin-New York S. S 694-695
  3. Keiler AM et al. (2013) Hop extracts and hop substances in treatment of menopausal complaints. Planta Med 79:576-579.
  4. Overk CR et al.(2005) Comparison of the in vitro estrogenic activities of compounds from hops (Humulus lupulus) and red clover (Trifolium pratense). J Agric Food Chem 53:6246-6253.
  5. Pradalier A et al. (2002) Systemic urticaria induced by hops. Allerg Immunol (Paris) 34 :330-332.
  6. Reeb-Whitaker CK et al. (2014) Respiratory disease associated with occupational inhalation to hop (Humulus lupulus) during harvest and processing. Ann Allergy Asthma Immunol 113:534-538.
  7. Schilcher H (2016.)  Leitfaden Phytotherapie. Urban & Fischer Verlag  München S. 160-162
  8. Tan KW et al. (2014)  Hop-derived prenylflavonoids are substrates and inhibitors of the efflux transporter breast cancer resistance protein (BCRP/ABCG2). Mol Nutr Food Res 58:2099-2110.
  9. Zhang WK et al. (2013) Flavonoids from Humulus lupulus. Zhongguo Zhong Yao Za Zhi 38:1539-1542.

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024