Gartenwolfsmilch
Synonym(e)
Definition
Bis 1 m hoch wachsende Pflanzen mit rot, gelb und grün gefärbten, gemusterten Blättern, die auch in ihrer Form variieren können, aus der Familie der Euphorbiaceae (Wolfsmilchgewächse). Die Pflanze führt einen milchig-trüben Saft.
Ursprünglich aus Südostasien (Indonesien, Polynesien, Malaysischer Archipel) stammend, vor etwa 180 Jahren nach Europa eingeführt. Heute in vielen tropischen Gärten auf der ganzen Welt angepflanzt und in vielen Haushalten als eine der beliebtesten Zimmertopfpflanzen, nicht nur in Europa, sondern auch in den USA verbreitet. Mehr als 100 Sorten sind im Handel, von denen einige sogar so bekannte Bezeichnungen wie "Zar Alexander III" oder "Baron de Rothschild" tragen.
Vorkommen
Anwendungsgebiet/Verwendung
- Verwendung findet der Milchsaft, roh oder abgekocht, als Abführmittel, Abortivum, schweißtreibendes- und Hustenmittel.
- Der Milchsaft der Gartenwolfsmilch (Euphorbia peplus) findet seit Jahrhunderten Anwendung bei Warzenerkrankungen. In einer größeren Studie (222 Pat.) konnte eine klinische Wirksamkeit des aus dem Saft der Wolfsmilch extrahierten Peplin (Wirkstoff Ingenolmebutat) nachgewiesen werden (Ingenol-Mebutat-Gel 0,025-0,05%).Die Behandlung erfolgt über 3 Tage. Das pathogenetische Prinzip dieser Therapieform ist bislang unbekannt.
- Mit Ingenolmebutat steht ein Wirkstoff aus der Gartenwolfsmilch zur Behandlung der aktinischen Keratosen zur Verfügung.
Eingeschränkte Indikation
Verrucae vulgares, Aktinische Keratosen. s. unter Ingenolmebutat, Zulassung seit Januar 2020 ruht für Präparat Picato®
Dosierung
Unerwünschte Wirkungen
- Giftige Pflanzenteile: Milchsaft, Rinde, Wurzeln. Der Milchsaft der meisten Euphorbiaceen ist primär hautreizend.
- Verantwortlich zeichnen die in dieser Familie weit verbreiteten Terpene und Phorbolester, deren Irritationspotenz besonders stark ausgeprägt ist. Darüber hinaus haben sie einen nachgewiesenen kokarzinogenen Effekt.
- Sensibilisierungspotenz: Mittelstark. Sensibilisierungshäufigkeit: Selten.
Literatur
- Anderson L et al. (2009) Randomized, double-blind, double-dummy, vehicle-controlled study of ingenol mebutate gel 0.025% and 0.05% for actinic keratosis. J Am Acad Dermatol 60:934-43.
- Cateni F et al. (2003) Terpenoids and glycolipids from euphorbiaceae. Mini Rev Med Chem 3: 425-437
- Hausen BM, Vieluf K (1997) Allergiepflanzen, Pflanzenallergene. Ecomed Verlag, Landsberg/München