Fingerhut
Synonym(e)
Definition
Roter Fingerhut : Digitalis purpurea L. aus der Familie der Wegerichgewächse, Braunwurzgewächse oder Rachenblütler. Europäische Giftpflanze, die ihren Namen durch die Form der Blüten, die einem Fingerhut ähneln, hat. Lateinischer Name: Digitalis.
Zweijährige Pflanze, erst im 2. Jahr wächt ein bis zu 2 m hoher Blütenstängel, Blütezeit Juni/Juli.
Pharmakologisch werden die Blätter (Digitalis purpureae folium) verwendet. Diese enthalten herzwirksame Steroide: Cardenoliden (Cardenolidglykosiden), Purpureaglykosid A, B und E mit den Aglykonen Digitoxigenin, Gitoxigenin und Gitaloxigenin; zudem Steroidsaponine und Pregnanglykoside.
Aufgrund der hohen Toxizität der Digitalis-purpurea-Blätter
keine HMPC-Monographie, keine ESCOP.Monographie und keine Kommission E-Monographie.
Aufgrund des Gehaltes an stark herzwirksamen Cardenoliden, verbietet sich eine Einstufung der Digitalis-purpurea-Blätter als pflanzliches traditionelles Arzneimittel im Sinne des § 39a AMG.
Digitalis-Blätter werden industriell zur Isolierung von Cardenolidgycosiden genutzt (Digoxin, Digitoxin, Lanatosid C, a- und b- Acetyldigoxin).
Dosierung und Art der Anwendung
Fertigarzneimittel mit den aus Digitalisblättern isolierten Cardenoliden (Digitoxin und Gitoxin) bei Herzinsuffizienz, verschreibungspflichtig! Dosierung s. Fertigpräparat