Ellagitannine, auch Ellagtannine genannt, sind eine vielfältige Klasse hydrolysierbarer Tannine pflanzlicher Polyphenole und Tannine, die durch oxidative Verknüpfung von Gallussäuren, vor allem in 1,2,3,4,6-Pentagallylglucose gebildet werden. Sie kommen in einigen Früchten, Nüssen und Samen, wie Granatäpfeln, schwarzen Himbeeren, Himbeeren, Erdbeeren, Walnüssen und Mandeln, vor (Landete JM 2011).
Ellagitannine unterscheiden sich von den Gallotanninen dadurch, dass ihre Galloylgruppen durch C-C-Bindungen verbunden sind, während die Galloylgruppen in den Gallotanninen durch Depsidbindungen verbunden sind. Ellagitannine bilden im Allgemeinen Makrozyklen, Gallotannine dagegen nicht. Die Biosynthese der Ellagitannine erfolgt über 1,2,3,4,6-Penta-O-galloyl-beta-D-glucopyranose durch eine Laccase-ähnliche Phenoloxidase zu Tellimagrandin II, gefolgt von einer weiteren Oxidation durch eine andere Phenoloxidase zu Cornusiin E (ein dimeres Ellagitannin). Ellagitannine werden unter physiologischen Bedingungen in vivo zu Ellagsäure hydrolysiert, die dann allmählich von der Darmmikrobiota unter Bildung verschiedener Arten von Urolithinen verstoffwechselt werden.