Eiche
Synonym(e)
Vorkommen
Die Eiche kann eine Höhe von 45 m und einen Stammdurchmesser von mehreren Metern erreichen. Eichen können bis zu 2000 Jahren alt werden. .In Deutschland sind die Eichen mit einem Anteil von 9 Prozent des Bestandes im Flach- und Hügelland nach den Buchen die verbreitetste Laubbaum-Gattung. Eichen lieben warme, feuchte Regionen. In Deutschland gibt es hauptsächlich die Stiel- oder Sommereiche, die Stein- oder Wintereiche und die Flaumeiche- In Nordamerika die Gattung Quercus.
Charakteristisch sind die gelappten Blättern, ebenso die dicke Rinde am Stamm. Die 10 cm dicke Borke der Korkeiche (Quervus suber) dient der Weiterverarbeitung zu Kork. Ansonsten liefert die Eiche ein hochwertigem Bauholz.
Phytotherapeutisch wird v.a. die getrocknete Rinde frischer, junger Zweige Eiche (Eichenrinde - Quercus cortex) verwendet.
Naturheilkunde
Alle Teile der Eiche, besonders unreife Eicheln, sind wegen der enthaltenen Gerbstoffe giftig und können zu gastrointestinalen Symptomen (Magenschleimhautreizung, Erbrechen, Durchfälle) führen. Die Eiche wird auf Grund ihrer Gerbstoffe als Heilpflanze eingesetzt. Gesammelt wird frische Eichenrinde im Frühjahr. Getrocknet und gemahlen wird daraus ein Sud gekocht, der sowohl äußerlich als auch als Tee (nie mehr als zwei Tassen täglich!) angewandt wird. Äusserlich werden Eichenrindenextrakte als Bad oder Umschlag angewendet (s.u. Eichenrinde). Eichenrindenextrakte enthalten Gerbstoff, Gerbsäure, Tannine (s.a. Tannin), Bitterstoffe, Gallussäure, Quercin, Quercetin. Sie wirken adstringierend, antibakteriell, blutstillend und entzündungshemmend. Indikationen: Ekzemerkrankungen, chronische Wunden, Blepharitis, Hyperhidrose, Tinea pedis. Die Blüte der Eiche wird als Bachblüte Oak eingesetzt (s.u. Bachblütentherapie).
Hinweis(e)
Aus allergologischer Sicht spielen Eichenpollen nur eine geringe Rolle (s.u. Pollen, Baumpollen).
Von klinischer Relevanz ist der Befall von Eichen durch den Eichen-Prozessionsspinner. Der in Mitteleuropa immer stärker auffindbare Eichen-Prozessionsspinner siedelt sich ausschließlich auf Eichen an. Die Larven des Eichenprozessionsspinners tragen Gifthaare, die auf der Haut und an den Schleimhäuten toxische und/oder allergische Reaktionen hervorrufen. Die Beschwerden reichen von heftig juckenden Hautausschlägen ( Raupendermatitis) bis zu Asthmaanfällen. Da die mikroskopisch kleinen Gifthaare bis zu hundert Meter weit mit dem Wind getragen werden können, stellen sie eine wichtige, bis jetzt wenig beachtete Ursache einer " Airborne Contact Dermatitis" dar.
Literatur
- https://arzneipflanzenlexikon.info/eiche.php
- Wenigmann M. (2017) Phytotherapie Arzneidrogen, Phytopharmaka, Anwendung. Urban & Fischer, S. 99-101