Cinnamomi cassiae cortex
Synonym(e)
Definition
Cinnamomi cassiae cortex, auch chinesische Zimtrinde, ist die offizinelle chinesische Zimtrinde, die ungeschälte und getrocknete Rinde (enthält im Gegensatz zu dem Ceylon-Zimt auch die äußeren Cumarin-haltigen Korkanteile des Chinesischen Zimtbaums).
Qualtität im Europäischen Arzneibuch (Ph. Eur.) festgelegt:
HMPC-Monographie: Traditional-use: leichte krampfartige Magen-Darm-Beschwerden, Blähungen und Flatulenz, leichte Durchfällen.
ESCOP-Monographie: Dyspeptische Beschwerden, leichte krampfartige Beschwerden im Magen-Darm-Bereich, Blähungen, Flatulenz,Appetitlosigkeit; Durchfall.
Kommission E-Monographie: Appetitlosigkeit; dyspeptische Beschwerden. leichte krampfartige Beschwerden in Magen-Darm-Bereich, Völlegefühl und Blähungen.
Erste Untersuchungen sprechen für eine antimikrobielle Wirkung von Zimtaldehyd gegen Pseudomonas aeruginosa mit Reduktion der Biofilmbildung.
Diskutiert wird auch eine Blutzucker-senkende Wirkung von Zimtrindenpulver oder von wässrigen Extrakten der Zimtrinde. ährend diese antidiabetische Wirkungim Tierversuch nachgewiesen werden konnte, ließ sich eine entsprechende antidiabetische Wirkung in der Humanmedizin nicht ausreichend belegen.
Inhaltsstoffe
Wirksamkeitsbestimmende Inhaltsstoffe: Ätherisches Öl (mindestens 1,0-4,0%) mit den Hauptkomponenten Zimtaldehyd (42%-68%), Eugenol (4,0-10,0%), Diterpene, Phenolcarbonsäuren, Lignane und Gerbstoffe u.a. Das ätherische Zimtöl, Cimmamomi cassiae aetheroleum, auch Kassiaöl genannt, ist ein durch Wasserdampfdestillation gewonnenes ätherisches Öl, das aus Blättern und jungen Zweigen gewonnen wird. Das chinesische Zimtöl enthält im Gegensatz zum Ceylon-Zimtöl 1,5-4,0% Cumarin.
Bemerkung: Cumarin findet sich in den äußeren Partien der Zimtrinde die bei der Ceylon-Zimtrinde nicht verarbeitet wird.
Wirkungen
Anregung der der Magensaft-und Speichelproduktion.
Anwendungsgebiet/Verwendung
Zerkleinerte Droge als Teezubereitungen, Fluidextrakte und Tinkturen zur oralen Anwendung. Den Monographien von ESCOP, WHO entsprechende Indikationen sind: Appetitlosigkeit, dyspeptische Beschwerden.
Dosierung
Tagesdosis (TD) 2,0-4,0 g der Droge, 0,05-0,2g ätherisches Öl in entsprechenden Zubereitungen.
Unerwünschte Wirkungen
Typ IV Allergien v.a. verursacht durch Zimtaldehyd.
Kontraindikation
Überempfindlichkeiten gegen Inhaltsstoffe der Droge. Allergien gegen Perubalsam.
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, Schwangerschaft und Stillzeit bei fehlenden Daten zur Sicherheit.
Literatur
- Abbaszadegan A et al. (2016) Antimicrobial and Cytotoxic Activity of Cinnamomum zeylanicum, Calcium Hydroxide, and Triple Antibiotic Paste as Root Canal Dressing Materials. J Contemp Dent Pract 17:105-113.
- Herman A et al. (2016) Linalool Affects the Antimicrobial Efficacy of Essential Oils. Curr Microbiol 72:165-172.
- Nabavi SF et al. (2015) Antibacterial Effects of Cinnamon: From Farm to Food, Cosmetic and Pharmaceutical Industries. Nutrients 7:7729-7748.
- Ranasinghe P et al. (2016) Health benefits of Ceylon cinnamon (Cinnamomum zeylanicum): a summary of the current evidence. Ceylon Med J 61:1-5.
- Sienkiewicz M et al. (2014) The biological activities of cinnamon, geranium and lavender essential oils. Molecules 19:20929-20940.
- https://arzneipflanzenlexikon.info/zimt.php
- https://www.ema.europa.eu/en/documents/herbal-monograph/draft-community-herbal-monograph-cinnamomum-verum-j-s-presl-cinnamomum-zeylanicum-nees-cortex_en.pdf
- Topa SH et al (2017) Cinnamaldehyd disrupts biofilm formation and swarming motility of pseudomonas aeruginosa. Microbiology 164: 1087-109