Centaurii herba

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024

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Synonym(e)

Bitterkraut; Fieberkraut; Herba Centaurii; Tausendgüldenkraut; Tausengüldenkraut

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Definition

Centaurii herba, auch Tausendgüldenkraut genannt, ist eine Droge aus den getrockneten, oberirdischen Anteilen der blühenden Pflanze. Extrakte der Pflanze werden in pflanzlichen Arzneimitteln u.a. zur Behandlung von dyspeptischen Beschwerden und Appetitlosigkeit angewendet. Der Bitterwert der Droge beträgt (n.Ph.Eur) mindestens 2000. Der Bitterwert der Blüten liegt bei 12.000.

 

HMPC-Monographie: Traditional-use: leich­te dyspeptische und gastrointestinale Beschwerden, zeitweilig auftretende Appetit­losigkeit

ESCOP-Monographie: bei dyspeptischen Beschwerden und Appetitlosigkeit.
Kommission E-Monographie: bei Appetitlosigkeit und dyspeptischen Beschwerden.

 

Erfahrungsheilkunde: Chronische dyspeptische Zustände, Achylie

 

Inhaltsstoffe

Tausendgüldenkraut enthält Flavonoide, Xanthonderivate, Secoiridoid-Bitterstoffe (diese treten v.a. in den Blüten auf) wie Amarogentin, Gentianin, und Swertiamarin (vgl. hierzu die nahezu identischen Bitterstoffe von Gentianae radix, der Enzianwurzel).  Weitere Inhaltsstoffe sind Phenolcarbonsäuren wie Kaffee-, und Syringasäure. Die Droge muss laut DAB einen Bitterwert von mindestens 2.000 aufweisen.

Wirkungen

Tausendgüldenkraut stimuliert die Seichelsekretion und die Sekretion von Magensaft; weiterhin wirkt die Droge appetitanregend, antiphlogistisch und antipyretisch. 

Anwendungsgebiet/Verwendung

Tausendgüldenkraut wird bei dyspeptischen und gastrointestinalen Beschwerden sowie bei Appetitlosigkeit eingesetzt.

Dosierung

Die mittlere Tagesdosis der Droge liegt bei 6,0 g. Sie wird zumeist in Form von Teezubereitungen und Tinkturen eingenommen.

Unerwünschte Wirkungen

Es sind keine unerwünschten Wirkungen bekannt.

Kontraindikation

 Allergie gegen einen der Bestandteile, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, Schwangerschaft und Stillzeit, dyspeptische Ulzera.

Wechselwirkungen

Es sind keine Wechselwirkungen mit anderen Substanzen bekannt.

Literatur

  1. Behrens M et al. (2009) The human bitter taste receptor hTAS2R50 is activated by the two natural bitter terpenoids  andrographolide and amarogentin. J Agric Food Chem 57:9860-9866. 
  2. Huang C et al. (2016) Amarogentin Induces Apoptosis of Liver CancerCells via Upregulation of p53 and Downregulation of Human Telomerase ReverseTranscriptase in Mice. Technol Cancer Res Treat pii: 1533034616657976. 
  3. Petlevski R et al. (2001) Effect  of 'antidiabetis' herbal preparation on serum glucose and fructosamine in  NOD mice.J Ethnopharmacol 75:181-184.
  4. Petlevski R et al. (2008) Toxicological assessment of P-9801091 plant mixture extract after chronic administration in CBA/HZg mice--a biochemical and histological study. Coll Antropol 32:577-581.
  5. Wölfle U et al. (2015)  Amarogentin Displays Immunomodulatory Effects in Human Mast Cells and Keratinocytes. Mediators Inflamm doi: 10.1155/2015/630128. 
  6. Zhao JG et al. (2016) Amarogentin secoiridoid inhibits in vivo cancer cell growth in xenograft mice model and induces apoptosis in human gastric cancer cells (SNU-16) through G2/M cell cycle arrest and PI3K/Akt signalling pathway. J BUON 21:609-617.
  7. https://arzneipflanzenlexikon.info/tausendgueldenkraut.php
  8. https://www.ema.europa.eu/en/documents/herbal-monograph/european-union-herbal-monograph-centaurium-erythraea-rafn-sl-herba_en.pdf
  9. Wenigmann M.(2017)  Phytotherapie Arzneidrogen Phytopharmaka Anwendung. Urban & Fischer:  5.108 Steinkleekraut (Meliloti herba)  S 203-204

     

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