Allii sativi bulbi pulvis

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 25.03.2025

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Synonym(e)

Bulbus Allii sativia; Knoblauchpulver

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Definition

Aus Knoblauch hergestelltes Pulber: Die Knoblauchzwiebel wird zerkleinert, sofort getrocknet und danach pulverisiert.

Die Qualität von Knoblauchpulver ist im Europäischen Arzneibuch (Ph. Eur.) festgelegt.

HMPC-Monographie: Traditional-use:  Vorbeugung von Arteriosklerose, auch  zur Linderung der Symptome einer Erkältung.

ESCOP - Monographie: vorbeugend gegen Atherosklerose, bei erhöhten Blutfettwerten, die durch diätetische Maßnahmen nur unzureichend kontrollierbar sind, unterstützend bei erhöhtem Blutdruck; außerdem bei Infektionen und Katarrhe der oberen Atemwege.

Kommission E-Monographie:  Unterstützung diätetischer Maßnahmen bei erhöhten Blutfettwerten und zur Vorbeugung altersbedingter Gefäßveränderungen

 

Erfahrungsheilkunde: adjuvant zur Blutdrucksenkung, bei Arterienverkalkung, Verdauungsbeschwerden, Schnupfen, Husten, Bronchitis, Tonikum bei Schwäche, Verbesserung der Vigilanz, Anthelmintikum bei Madenwürmern.

Inhaltsstoffe:  Schwefelhaltige gamma-Glutamylpeptide, geruchsloses, wasserlösliches Alliin (S-Allylcysteinsulfoxid). Weiterhin mehrere Enzyme wie: Oxidasen, Katalasen, Dehydrogenasen, Lyasen sowie versch. Vitamine. Nach der Zerkleinerung der Knoblauchzwiebel und Zerstörung des Gewebes entstehen aus dem geruchlosen Alliin durch enzymatische Spaltung (mit Hilfe der Alliinase) die Abbauprodukte Allicin (instabil) und Ajoen. Diese Abbauprodukte ergeben den typischen Knoblauchgeruch. Zur Geruchbeseitigung dienen Tierkohle, Trockenmilch oder einige Tropfen Angelikaöl. Der unangenehme Geruch der Ausatemluft wird dadurch aber nicht beseitigt.

Wirkungsspektrum

Schwefelhaltige gamma-Glutamylpeptide, geruchsloses, wasserlösliches Alliin (S-Allylcysteinsulfoxid). Weiterhin mehrere Enzyme wie: Oxidasen, Katalasen, Dehydrogenasen, Lyasen sowie versch. Vitamine. Nach der Zerkleinerung der Knoblauchzwiebel und Zerstörung des Gewebes entstehen aus dem geruchlosen Alliin durch enzymatische Spaltung (mit Hilfe der Alliinase) die Abbauprodukte Allicin (instabil) und Ajoen. Diese Abbauprodukte ergeben den typischen Knoblauchgeruch. Zur Geruchbeseitigung dienen Tierkohle, Trockenmilch oder einige Tropfen Angelikaöl. Der unangenehme Geruch der Ausatemluft wird dadurch aber nicht beseitigt.

Dosierung und Art der Anwendung

4 g frische Knoblauchzwiebel; ED: 1g; nach Angaben der Kommission E in der Regel 900mg schonend getrocknetes Knoblauchpulver.

Unerwünschte Wirkungen

Selten gastrointestinale Beschwerden, allergische Reaktionen (S.u. Knoblauchallergie), Veränderungen des Geruchs von Haut Atemluft.

Wechselwirkungen

Hinweise auf Beeinflussung von Antihypertensiva und Fibrinolytika sowie auf Wirkminderung von HIV-Arzneimitteln.

Orale Antikoagulationstherapie und/oder eine Thrombozytenaggregationshemmer: Blutungszeiten könnten verlängert werden

Patienten unter Saquinavir/Ritonavir-Therapie: Risikos der Abnahme der Plasmakonzentration mit Verlusts der virologischen Reaktion und möglicher Resistenz gegen eine oder mehrere Komponenten des antiretroviralen Präparates.

Kontraindikation

Überempfindlichkeiten gegenüber der Wirkstoff

Literatur

  1. Ammon H et al (2014).  Hunnius Pharmazeutisches Wörterbuch. Walter de Gruyter GmbH Berlin/Boston S 62-64
  2. Hausen BM, Vieluf K (1997) Allergiepflanzen, Pflanzenallergene. Ecomed Verlag Landsberg/München 65-67
  3. Ledezema E et al. (1996) Efficacy of ajoene, an organsulphur derived from garlic, in the short-term therapy of tinea pedis. Mycoses 39: 393-395
  4. Loew D (2012) In: Beer A M et al. [Hrsg.] Leitfaden Naturheilverfahren für die ärztliche Praxis, Urban und Fischer Verlag S 166f.
  5. https://arzneipflanzenlexikon.info/knoblauch.php
  6. https://www.ema.europa.eu/en/documents/herbal-monograph/final-european-union-herbal-monograph-allium-sativum-l-bulbus_en.pdf
  7. Blaschek W (2015) Wichtl-Teedrogen und Phytopharmaka. Ein Handbuch für die Praxis. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft München. S 58-60

 

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