Happle 2007
Typ2-segmentales PTEN-Hamartom-Syndrom
Erstbeschreiber
Definition
Zu den PTEN-Hamartom-Tumor-Syndrome zugehöriges Krankheitsbild, dessen Charakteristikum der systematisierte, einseitig auftretende epidermale Naevus (PTEN-Naevus) ist.
Klinisches Bild
Der Typ2-segmentales PTEN-Hamartom-Syndrom wurde früher als Proteus-Syndrom fehlgedeutet. Das Proteus Syndrom bei dem aktivierende Mutationen in AKT1 or PIK3CA im Mosaik vorliegen zeigt eine weitgehende klinische Übereinstimmung mit diesem Syndrom. „Im Mosaik“ bedeutet dass die Mutation nur bestimmte Zelllinien betreffen. Neben mutierten Zellen existierten Zelllinien in denen die Mutation nicht nachweisbar sind. Besonders deutlich wird dieses Phänomen bei den sog. Blaschko-Linien (s.a. kutane Mosaike).
Hinweis(e)
Der Terminus PTEN-Hamartom-Tumor-Syndrom (PHTS) definiert eine Gruppe klinisch heterogener, teilweise überlappender Krankheiten mit einer autosomal dominanten PTEN-Mutation in der Keimbahn und Beteiligung von Abkömmlingen aller 3 Keimblätter, die sich in Form von Hamartomen, Überwuchs und benignen sowie auch malignen Neoplasien manifestiert.
Durch eine unvollständige und altersabhängige Penetranz und unterschiedlich starke Genexpression zeigen die Krankheitsbilder eine ausgesprochen große phänotypische Heterogenität. Zudem sind die bisher bekannten Mutationen über das gesamte Gen verstreut, was auch als Erklärung für die klinische Heterogenität dienen könnte.
Wenn bei einem klinisch vermuteten Proteus-Syndrom eine PTEN-Mutation vorliegt, dann handelt es sich um ein Typ-2-segmentales PTEN-Hamartom-Syndrom.
Literatur
- Happle R (2007) Type 2 segmental Cowden disease vs. Proteus syndrome. Br J Dermatol 156: 1089-1090
- Happle R (2010) The group of epidermal nevus syndromes Part I. Well defined phenotypes.J Am Acad Dermatol 63:1-22; quiz 23-4.
- Nathan N et al. (2017) Mosaic Disorders of the PI3K/PTEN/AKT/TSC/mTORC1 Signaling Pathway. Dermatol Clin 35:51-60.