Syndecane

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

This article in english

Synonym(e)

Syndekane

Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte melden Sie sich an, um auf alle Artikel, Bilder und Funktionen zuzugreifen.

Unsere Inhalte sind ausschließlich Angehörigen medizinischer Fachkreise zugänglich. Falls Sie bereits registriert sind, melden Sie sich bitte an. Andernfalls können Sie sich jetzt kostenlos registrieren.


Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte vervollständigen Sie Ihre Pflichtangaben:

E-Mail Adresse bestätigen
oder
Fachkreisangehörigkeit nachweisen.

Jetzt abschließen

Definition

Syndecane gehören zu einer Proteoglykanfamilie (Transmembrandomänenproteine), von denen angenommen wird, dass sie als Co-Rezeptoren fungieren, insbesondere für G-Protein-gekoppelte Rezeptoren (Carey D J 1997). Die Syndecan-Proteinfamilie besteht aus 4 Mitgliedern (Syndecane 1 -4). Ihre „Core-Proteine“ sind mit 3-5 Heparansulfat- und Chondroitinsulfatketten verbunden, die ihrerseits die Wechselwirkung mit einer Vielzahl von Liganden ermöglichen. So mit Fibroblastenwachstumsfaktoren, VEGF, TGF-beta, Fibronektin und Antithrombin-1. Wechselwirkungen zwischen Fibronektin und einigen Syndecanen können durch das extrazelluläre Matrixprotein Tenascin C moduliert werden.

Allgemeine Information

Alle Syndecane besitzen ein N-terminales Signalpeptid, eine Ektodomäne, eine einzelne hydrophobe Transmembrandomäne sowie eine kurze C-terminale zytoplasmatische Domäne. Über die 24 bis 25 Aminosäuren langen hydrophoben Transmembrandomänen sind sie an der Plasmamembran verankert. Andere Proteoglykane binden auf der Zelloberfläche über eine Glycosyl-Phosphatidyl-Inositol-Bindung.

Die Funktionalität von Syndecan wird durch Glykosaminoglykane unterstützt, die bei der Wechselwirkung mit verschiedenen extrazellulären Liganden helfen. Folgende Funktionalitäten werden mit der Aktivität von Syndecanen in Verbindung gebracht:  

Aktivierung des Wachstumsfaktorrezeptors: An das Syndecan gebundene Glykosaminoglykane helfen bei der Bindung der verschiedenen Wachstumsfaktoren zur Aktivierung wichtiger zellulärer Signalmechanismen. Wachstumsfaktoren wie FGF2, HGF, EGF, VEGF, Neureguline und andere interagieren mit Syndecane (Bernfield M et al. 1992). Beispielsweise werden bei einer Gewebeverletzung die löslichen Syndecan-1-Ektodomänen durch Heparanasen gespalten. Hierdurch entstehen heparinähnliche Fragmente, die FGF aktivieren.

Zelladhäsion: Syndecans binden an strukturelle extrazelluläre Matrixmoleküle wie Kollagene I, III, V, Fibronektin, Thrombospondin und Tenascin, um die Adhäsion strukturell zu unterstützen. Hinweise auf die Rolle von Syndecan bei der Zell-Zell-Adhäsion stammen aus der menschlichen Myelomzelllinie. Diese Myelomzellen zeigten eine verminderte Fähigkeit aneinander zu haften. Dieser Mangel wird auf den Mangel an Syndecan 1-Expression zurückgeführt. Syndecan 4 interagiert auch mit Integrinproteinen für die Zell-Zell-Adhäsion

Tumorsuppression: Syndecane wirken als Tumorinhibitoren, indem sie die Zellproliferation von Tumorzelllinien verhindern, so von Karzinomzelllinien. Weiterhin spielt die Expression von Syndecan 1 eine Rolle bei der Tumorprogression bei Myelomen (David, G 1993).

Literatur

  1. Carey D J (1997) Syndecans: multifunctional cell-surface co-receptors. Biochem J 327: 1–16.
  2. Bernfield M et al. (1992) Biology of syndecans: a family of transmembrane heparan sulfate proteoglycans. Annu Rev Cell Biol 8: 365–393.
  3. David, G (1993). Integral membrane heparan sulfate proteoglycans. FASEB J 7: 1023–1030.
  4. Sungmun Choiet al. (2005) "Transmembrane Domain-induced Oligomerization Is Crucial for the Functions of Syndecan-2 and Syndecan-4*". The Journal of Biological Chemistry 280: 42573–42579.
  5. Zhang Y et al. (2013) Targeting of heparanase-modified syndecan-1 by prosecretory mitogen lacritin requires conserved core GAGAL plus heparan and chondroitin sulfate as a novel hybrid binding site that enhances selectivity. The Journal of Biological Chemistry 288: 12090–12101
  6. Chelariu-Raicu A et al. (2016) Syndecan-4 expression is upregulated in endometriosis and contributes to an invasive phenotype. Fertility and Sterility 106: 378–385

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024