Ruvalcaba-Myhre-Smith-SyndromQ85.9

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

This article in english

Synonym(e)

Bannayan-Syndrom; Bannayan-Zonana-Syndrom; BRRS; Cowden/Bannayan-Riley-Ruvalcaba überlappendes Syndrom; Riley-Smith-Syndrom; Ruvalcaba-Myhre-Syndrom

Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte melden Sie sich an, um auf alle Artikel, Bilder und Funktionen zuzugreifen.

Unsere Inhalte sind ausschließlich Angehörigen medizinischer Fachkreise zugänglich. Falls Sie bereits registriert sind, melden Sie sich bitte an. Andernfalls können Sie sich jetzt kostenlos registrieren.


Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte vervollständigen Sie Ihre Pflichtangaben:

E-Mail Adresse bestätigen
oder
Fachkreisangehörigkeit nachweisen.

Jetzt abschließen

Erstbeschreiber

Harris D. Riley und William R. Smith 1960; George A. Bannayan 1961.

Ätiopathogenese

Nachweislich liegen Keimbahn-Mutationen im PTEN-Gen vor, das auf dem langen Arm von Chromosom 10 lokalisiert ist.

Manifestation

Männer und Frauen sind in gleichem Maße betroffen (Hinweis: im Gegensatz zur autosomal-rezessiven Vererbung erkranken Männer und Frauen auch dann, wenn sie heterozygot erkrankt sind).

Klinisches Bild

Mutationsanalyse des PTEN-Gens mittels einer direkten DNA-Sequenzierung.

Charakteristische Kennzeichen für das Ruvalcaba-Myhre-Smith-Syndrom sind

  • Geburtsgewicht von 4 kg und mehr (mit hoher Wahrscheinlichkeit)
  • Geburtsgröße von 53 cm bei Mädchen (mit hoher Wahrscheinlichkeit)
  • Geburtsgröße von 55 cm bei Jungen (mit hoher Wahrscheinlichkeit)
  • allgemeine Entwicklungsstörung/ -verzögerung
  • Makrozephalie (bei 50 % der Betroffenen)
  • Hämangiome (bei 10 bis 40)
  • multiple Lipome (bei 75 %)
  • Melanotische Flecken (Lentigines) auf dem Penis (Freckling)
  • Makropenis (möglich)
  • gestörte Motorik (bei 50 %)
  • Muskelschwäche (bei 50 %)
  • Skoliose (bei 50 %)
  • Seltener ist eine Hemi-Megalenzephalie nachweisbar (Ghusayni R et al. 2018)
  • Möglich sind immunologische Dysregulationen (Eissing M et al.2019).

Komplikation(en)

Es besteht bei dieser genetischen Disposition ein erhöhtes Risiko, an einem Schilddrüsenkarzinom oder einem Darmkarzinom zu erkranken; Frauen haben ein höheres Risiko an einem Mammakarzinom zu erkranken.

Therapie

In Einzelfällen wurden Therapierversuche mit dem immunsuppressiv wirksamen Sirolimus gemacht (Bevacqua M et al. 2019).   

Hinweis(e)

Das Ruvalcaba-Myhre-Smith-Syndrom gehört zur Gruppe der hereditären Hamartoma-Polyposis-Syndrome. Bei diesen klinisch überlappenden Syndromen liegen Mutationen des PTEN-Gens vor. Wegen dieser klinischen Überlappungen werden sie neuerdings auch nicht mehr strikt getrennt (Hereditäre Hamartoma-Polyposis-Syndrome).

Literatur

  1. Bevacqua M et al. (2019) Off-Label Use of Sirolimus and Everolimus in a Pediatric Center: A Case Series and Review of the Literature. Paediatr Drugs 21:185-193.
  2. Eissing M et al.(2019) PTEN Hamartoma Tumor Syndrome and Immune Dysregulation. Transl Oncol 12:361-367.
  3. Golas MM et al.(2019) Looking for the hidden mutation: Bannayan-Riley-Ruvalcaba syndrome caused by constitutional and mosaic 10q23 microdeletions involving PTEN and BMPR1A. Am J Med Genet 179:1383-1389.
  4. Pilarski R et al. (2019) PTEN Hamartoma Tumor Syndrome: A Clinical Overview. Cancers (Basel)11:6
  5. Ghusayni R et al.(2018) Hemimegalencephaly with Bannayan-Riley-Ruvalcaba syndrome. Epileptic Disord. 2018 Feb 1;20(1):30-34.

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024