PRF1-Gen
Synonym(e)
Definition
Das PRF1-Gen (PRF1 steht für „Perforin“) ist ein Protein kodierendes Gen, das auf Chromosom 10q22.1 lokalisiert ist. Zu den verwandten Signalwegen gehören die Apoptose-induzierte DNA-Fragmentierung und die IL12-Signalübertragung durch STAT4.
Allgemeine Information
Das PRF1-Gen kodiert ein porenbildendes Protein (Perforin) mit strukturellen Ähnlichkeiten zur Komplementkomponente C9. Perforin spielt eine Schlüsselrolle beim sekretorischen Granulat-abhängigen Zelltod und bei der Verteidigung gegen virusinfizierte oder neoplastische Zellen. Perforin spielt eine wichtige Rolle bei der Abtötung anderer Zellen, die vom Immunsystem als fremd erkannt werden, z. B. bei der Abstoßung von Transplantaten oder bei einigen Formen von Autoimmunerkrankungen.
In seiner kalziumgebundenen Form kann Perforin in die Membran von Zielzellen eindringen, dort oligomerisieren und große Poren bilden. Es fördert die Zytolyse und Apoptose von Zielzellen, indem es über die Porenbildung die Aufnahme von zytotoxischen Granzymen erleichtert, die in die Zelle eindringen und anschließend die Zytolyse von Zielzellen herbeiführen. Ob die Porenbildung in der Plasmamembran der Zielzellen oder in einer endosomalen Membran innerhalb der Zielzellen stattfindet, ist bisher noch nicht geklärt.
Mutationen in diesem Gen werden mit einer Vielzahl menschlicher Erkrankungen in Verbindung gebracht, darunter Diabetes, Multiple Sklerose, Lymphome, das autoimmune lymphoproliferative Syndrom (ALPS), aplastische Anämie. Gesichert ist die Assoziation des PRF1-Gens mit:
- Familiäre hämophagozytische Lymphohistiozytose Typ 2 (OMIM: 267700)
Literatur
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- Janka GE et al. (2004) Modern management of children with haemophagocytic lymphohistiocytosis. Brit J Haemat 124: 4-14.
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