NPHP-Gen

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 23.08.2024

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Synonym(e)

Nephrocystin

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Definition

Die nachfolgend aufgeführten Erkrankungen (Nephronophthise-Syndrome) sind mit Mutationen im NPHP-Genkomplex assoziiert:

  • Joubert Syndrom 4   (OMIM 609583)        
  • Nephronophthisis 1,  juvenile (OMIM 256100)      
  • Senior-Loken Syndrom-1  (OMIM 266900)   

Allgemeine Information

Saunier et al. (1997) stellten fest, dass das NPHP1-Gen, das auf Chromosom 2q13 lokalisiert ist mindestens 20 Exons enthält, die sich über mehr als 80 kb erstrecken, und sich vollständig in der nicht duplizierten Region befindet, die allen NPHP1-Deletionen gemeinsam ist. Mollet et al. (2005) zeigten, dass NPHP1 mit Nephrocystin-4 (NPHP4) interagierte und dass NPHP1 und NPHP4 zu einem multifunktionalen Komplex gehören, der auf Actin- und Mikrotubuli-Strukturen Einfluss nimmt und an der Signalübertragung von Zell-Zell- und Zellmatrix-Adhäsionen sowie an der Zellteilung beteiligt sind.  Weiterhin scheint dieser Gen-Komplex eine wesentliche Rolle bei der Organisation von Epithelzellen spielt.

Konrad et al. (1996) beobachteten, dass die Mutation im NPH1-Gen für die überwiegende Mehrheit (ungefähr 85%) der rein renalen Formen der juvenilen Nephronophthisis verantwortlich ist, d.h. für Fälle ohne extrarenale Beteiligungen (z.B. Augenläsionen).

Betz et al. (2000) berichteten über 2 Patienten mit Nephronophthisis-1 im Zusammenhang mit angeborener motorischer Apraxie vom Cogan-Typ. Caridi et al. (1998) zeigten die Assoziation von Nephronophthisis mit Retinitis pigmentosa (Senior-Loken-Syndrom) bei Patienten mit homozygoter Deletion im NPHP1-Gen.

Das Joubert-Syndrom ist eine autosomal-rezessive Multisystemerkrankung, die durch Hypoplasie des Kleinhirns, geistiger Behinderung, Hypotonie und Störungen der Atmung gekennzeichnet ist. Weiterhin sind motorische Augenstörungen nachweisbar. Einige Personen mit Joubert-Syndrom haben eine Netzhautdystrophie und / oder Nephronophthisis. Die Störung bei solchen Patienten wird als Cerebello-oculo-renal-Syndrom (CORS) bezeichnet.

Literatur

  1. Ala-Mello S et al. (1998) Molecular studies in Finnish patients with familial juvenile nephronophthisis exclude a founder effect and support a common mutation causing mechanism. J Med Genet 35: 279-283
  2. Betz R et al. (2000) Children with ocular motor apraxia type Cogan carry deletions in the gene (NPHP1) for juvenile nephronophthisis. J Pediat 136: 828-831
  3. Caridi, G., Murer, L., Bellantuono, R., Sorino, P., Caringella, D. A., Gusmano, R., Ghiggeri, G. M. Renal-retinal syndromes: association of retinal anomalies and recessive nephronophthisis in patients with homozygous deletion of the NPH1 locus. Am J Kidney Dis. 32: 1059-1062
  4. Hildebrandt F et al. (1997) A novel gene encoding an SH3 domain protein is mutated in nephronophthisis type 1. Nature Genet 17: 149-153
  5. Konrad M et al. (1996) Large homozygous deletions of the 2q13 region are a major cause of juvenile nephronophthisis. Hum Molec Genet 5: 367-371
  6. Mollet G et al. (2005) Characterization of the nephrocystin/nephrocystin-4 complex and subcellular localization of nephrocystin-4 to primary cilia and centrosomes. Hum Molec Genet 14: 645-656
  7. Parisi MA et al. (2006) AHI1 mutations cause both retinal dystrophy and renal cystic disease in Joubert syndrome. J Med Genet 43: 334-339
  8. Saunier S et al. (2000) Characterization of the NPHP1 locus: mutational mechanism involved in deletions in familial juvenile nephronophthisis. Am J Hum Genet 66: 778-789

 

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 23.08.2024