Herzklappen Ehlers-Danlos-Syndrom Q79.6

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 23.08.2024

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Synonym(e)

Cardiac valve disease; Cardiac-valvular EDS; Cardiac valvular Ehlers-Danlos syndrome; cvEDS; Herzklappen EDS

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Definition

Als Ehlers-Danlos-Syndrom (EDS) wird eine heterogene Gruppe von hereditären Bindegewebserkrankungen bezeichnet, deren klinische Hauptmerkmale durch eine  Überdehnbarkeit der Haut sowie eine Hyperreflexität der Gelenke gekennzeichnet ist. Weiterhin sind je nach Erkrankungstyp und den zugrundeliegenden Genmutationen Gefäße, Muskeln, Bänder, Sehnen und innere Organe betroffen. 

Bisher sind 19 Genmutationen bekannt, die EDS auslösen. Die verschiedenen Mutationen führen zu einer Veränderung der Struktur, der Produktion oder der Verarbeitung von Kollagen oder von Proteinen, die mit Kollagen interagieren. Die Häufigkeit des Auftretens in der Bevölkerung wird mit 1:5.000 bis 1:10.000 angenommen, somit handelt es sich bei EDS um eine seltene Erkrankung (Orphan disease).

Beim Herzklappen EDS handelt es sich um eine autosomal-dominant vererbte, seltene Erkrankungsvariante des Ehlers-Danlos-Syndroms.  

Ätiopathogenese

Die genetische Ursache für das „Herzklappen EDS“ findet sich in einem pathologischen Kollagen I (Fehlen der alpha2-Kette des KollagenI - Malfait F et al. 2006) bedingt durch Mutationen im COL1A-Gen das auf Chromosom 7q21.3lokalisiert (Guarnieri V et al. 2019).

Klinisches Bild

Major Kriterien:

  • Haut: Hyperelastizität
  • Haut, die fragil und leicht verletzlich ist
  • Hämatomneigung
  • Allgemeine Gelenkhypermobilität
  • Herz: schwere Herzklappenfehler (Aortenklappe, Mitralklappe)

Minor-Kriterien:

  • Skelettsystem: Brustkorbdeformitäten (Pectus excavatum)
  • Gelenkdislokationen
  • Fußdeformitäten (Pes planovlagus, Hallux valgus)

Sonstiges:

  • Leistenhernie
  • Auffällige Gesichtsphysiognomie mit Verminderung des subkutanen Fettgewebes und Pseudoexophthalmus (Vogelgesicht)

Literatur

  1. Brady A et al. (2017): Ehlers-Danlos Syndomes, rarer types. In: Ehlers-Danlos Society. American Journal of Medical Genetics 175C:70-115
  2. Brinckmann J (2018) Hereditäre Bindegewebserkrankungen. In. Plewig et al. (Hrsg) Braun-Falco`s Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Springer Reference Medizin S 883-890
  3. Bowen et al.(2017): Ehlers-Danlos Syndrom, classical type. American Journal of Medical Genetics 175C:17-39
  4. Byers PH et al. (2019): Diagnosis, natural history and management in vascular Ehlers-Danlos Syndrome. Americal Jourrnal of Medical Genetics 175C:40-47
  5. Chopra P et al.(2017): Pain management in the Ehlers–Danlos syndromes.  American J
  6. Guarnieri V et al. (2019) Cardiac valvular Ehlers-Danlos syndrome is a well-defined condition due to recessive null variants in COL1A2. Am J Med Genet A 179:846-851. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/30821104
  7. Malfait F et al. (2006) Total absence of the alpha2(I) chain of collagen type I causes a rare form of Ehlers-Danlos syndrome with hypermobility and propensity to cardiac valvular problems.J Med Genet 43:e36.
  8. Melis D et al. (2012)  Cardiac valve disease: an unreported feature in Ehlers Danlos syndrome arthrocalasia type? Ital J Pediatr 38:65.
  9. Micale L et al. (2019) Novel TNXB Variants in Two Italian Patients with Classical-Like Ehlers-Danlos Syndrome.Genes (Basel) 10: doi: 10.3390/genes10120967.

 

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Zuletzt aktualisiert am: 23.08.2024