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Gonadorelinrezeptor-Agonisten
Synonym(e)
Definition
Die Gruppe der Gonadorelinrezeptor-Agonisten, auch Gonadorelin-Superagonisten genannt, umfasst Substanzen, die eine im Vergleich zu den endogenen Liganden (natives Gonadorelin) eine erhöhte Affinität und Bindungszeit an Gonadorelinrezeptoren, sowie eine erhöhte metabolische Stabilität aufweisen.
Gonadorelinrezeptor-Agonisten führen zu einer dauerhaften Stimulation der FSH- bzw. LH-produzierenden Zellen des Hypophysenvorderlappens. Diese sind normalerweise einer pulsatilen Stimulation unterworfen. Die ständige Rezeptorstimulation führt zur Herunterregulierung der Rezeptorzahl in der Hypophyse. Dadurch nimmt die Freisetzung der Gonadotropine FSH und LH aus dem Hypophysenvorderlappen ab.
Somit kommt es nach einem anfänglichen Anstieg der Testosteronkonzentration zu einem massiven Abfall, der dem nach einer Kastration vergleichbar ist.
Prostatakarzinompatienten, die auf diese Weise behandelt wurden, lebten genauso lange wie Patienten, denen die Hoden entfernt worden waren. Allerdings erreichen 2 bis 12,5% der Patienten das Therapieziel von unter 50 ng/dl Testosteron im Serum nicht.
Indikation
Tumortherapeutika:v.a. Prostatakarzinom, Mammakarzinom.
Präparate
- Buserelin
- Triptorelin
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Goserelin
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Leuprorelin
Hinweis(e)
Der Nachteil dieser Behandlungsmethode ist die anfänglich vermehrte Ausschüttung von LH und FSH. Dieses initiale Phänomen dauert in der Regel zehn bis 20 Tage. Dabei wird die Testosteronproduktion angeregt und das Wachstum der Tumorzellen stimuliert. Als Folge kann es bei Patienten mit Metastasen zu Schmerzen des Skeletts, urethalen Obstruktionen und Rückenmarkskompressionen kommen. Um diesem initialen Testosteron-Anstieg entgegen zu wirken, müssen Gonadorelin-Agonisten zu Beginn mit nichtsteroidalen Antiandrogenen kombiniert werden.