Gliadin Antikörper
Synonym(e)
Definition
Gliadin-Ak sind Antikörper (IgA-oder IgG-Antikörper) die gegen das mit der Nahrung aufgenommene (native = unveränderte) Gliadin (Speicherproteine des Weizens) gerichtet sind.
Gluten macht etwa 80 % des Gesamteiweißes in Weizen aus und besteht aus mehreren Fraktionen, darunter die Proteine Gliadin und Glutenin.
Gliadin-Antikörper sind keine Autoantikörper, da sie nicht gegen körpereigene Strukturen, sondern gegen bestimmte Eiweißstrukturen im Getreide gerichtet sind: Gliadin – ist eine Eiweißkomponente des Klebereiweißes (Gluten) im Getreide. Diese Antikörper stehen in einem engen Zusammenhang mit der Zöliakie und der Dermatitis herpetiformis.
Allgemeine Information
Zusammen mit der Bestimmung von Auto-Ak (IgA) gegen Transglutaminase-Antikörper (tTG) oder Endomysium-Antikörper (EMA) haben die Auto-Ak (IgA) gegen Gliadin bei der Zöliakie die höchste diagnostische Aussagekraft. Unter streng glutenfreier Diät kommt es zu einem Gliadin-Antikörper-Titerabfall. Es besteht bei der Zölikaie eine hohe Assoziation mit HLA-DQw2 (über 95%), HLA-DR3, DR5 oder DR7 (98%).
Liegen für eine Zöliakie verdächtige Symptome vor, werden Antikörper gegen Gewebs-Transglutaminase-IgA, deaminierte Gliadinpeptide (IgG) und das Gesamt-IgA untersucht. Fallen die Transglutaminase-IgA-Antikörper negativ aus, ist bei symptomatischen Patienten eine glutensensitive Enteropathie weitestgehend ausgeschlossen. Voraussetzung für die Testung ist in der vorangegangenen Zeit eine ausreichend Gluten-haltige Ernährung, da bei einer erfolgreichen glutenfreien Diät die spezifischen Antikörper bis unter die Nachweisgrenze fallen können