Estron

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 23.08.2024

This article in english

Synonym(e)

E1; Oestron; Östron

Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte melden Sie sich an, um auf alle Artikel, Bilder und Funktionen zuzugreifen.

Unsere Inhalte sind ausschließlich Angehörigen medizinischer Fachkreise zugänglich. Falls Sie bereits registriert sind, melden Sie sich bitte an. Andernfalls können Sie sich jetzt kostenlos registrieren.


Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte vervollständigen Sie Ihre Pflichtangaben:

E-Mail Adresse bestätigen
oder
Fachkreisangehörigkeit nachweisen.

Jetzt abschließen

Definition

Estron (E1) ist eines der beiden Hauptöstrogene des Ovars, wobei das primäre Östrogen das Östradiol (E2) darstellt. Zirkulierendes Estron stammt nur zu 45 % aus den Ovarien, zu etwa 5 % aus den Nebennieren, hingegen zu  50 % aus extraglandulären Quellen, so v.a. aus dem Unterhautfettgewebe. Dort wird es, katalysiert durch P-450 Aromatase, aus Androstendion gebildet. Estron hat eine geringe östrogene Wirksamkeit als Estradiol. 

Die extragonadale Umwandlung von Androstendion in Östron, die in hohem Maße im Fettgewebe stattfindet hat zur Folge dass adipöse Patienten zur vermehrten Bildung neigen.

Estron (E1) wird in der Leber abgebaut und in Galle und Urin ausgeschieden. Die extragonadale Umwandlung ist die Hauptquelle für zirkulierende Östrogene bei postmenopausalen Frauen. Veränderungen im Estradiol / Estron-Verhältnis reflektieren den ovariellen Alterungsprozess und die Entwicklung der Menopause.

Allgemeine Information

Normwerte (Methode: RIA)

Männer (Referenzbereichpg/ml):

  • 15,0 - 65,0 pgml

Frauen (Referenzbereich pg/ml):

  • Folikelphase: 36,1 - 156,5 pg/ml
  • Periovulatorisch: 57,9 - 255,9 pg/ml
  • Lutealphase:  47,3 - 198,1 pg/ml
  • Orale Kontrazeptiva: 48,0 - 342,4 pg/ml
  • Schwangerschaft:
    • 1. SS-trimester:  155 - 3077 pg/ml
    • 2. SS-trimester:  408 - 6215 pg/ml
  • Postmenopausal (ÖT*=Östrogenersatztherapie):
    • postmenopausal ohne ÖT*: 50,9 - 487,5 pg/ml
    • postmenopausal mit ÖT*: 30,9 - 99,8 pg/ml

 

Indikation

Indikation: Beurteilung des Östrogen-Status bei postmenopausalen Frauen.

Erhöhte Werte

  • Post-Menopausal (durch periphere Umwandlung), Adipositas, zunehmendes Alter,
  • Luteal-Phase des Menstruationszyklus, Schwangerschaft.
  • Einnahme östrogenhaltiger Medikamente.

Erniedrigte Werte:

  • Fortgeschrittene Menopause,
  • Hypogonadismus
  • Cave: Korrelation mit Osteopenie

 

Durchführung

RIA; Material Serum, EDTA-Plasma oder Heparin-Plasma, 1 mL, gekühlt 4 - 8 °C

Hinweis(e)

Die Bestimmung von Estron im Blut ist eine wichtige Labormessgröße zum Ausschluss eines Östrogenmangels in der Postmenopause.

Literatur

  1. Böhm C et al. (2017) in: Neumeister B et al. Klinikleitfaden Labordiagnostik. Urban&Fischer Verlag München S. 340-341

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 23.08.2024