CXCR-Chemokinrezeptoren

Zuletzt aktualisiert am: 18.09.2024

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Definition

CXCR-Rezeptoren (C-X-C Motif Chemokinrezeptoren) sind eine Familie von Chemokinrezeptoren, die zur Gruppe der G-Protein-gekoppelten Rezeptoren (GPCRs) gehören. Chemokinrezeptoren sind transmembranöse, G-Protein-gekoppelte Rezeptoren, die durch die Bindung an  ein oder mehrerer Chemokine aktiviert werden.

CXCR-Rezeptoren spielen eine wesentliche Rolle im Immunsystem, indem sie die Migration von Immunzellen zu Entzündungsorten oder zu Geweben beeinflussen. Chemokine sind Signalmoleküle, die von diversen Zellen produziert werden. Sie bilden eine Familie von chemoattraktiven Molekülen, von denen bisher mehr als 50 identifiziert wurden. Chemokine werden nach der Anzahl und den Abständen der konservierten Cysteine in vier Hauptgruppen eingeteilt: CXC, CC, CX3C und C. Sie binden an ihre spezifischen Rezeptoren (z.B. CXCR) und bringen damit eine Signalkaskade in Gang durch die das Verhalten von Immunzellen einschließlich ihrer Bewegung, Aktivierung und Differenzierung gesteuert wird. Im Einzelfall kann dadurch auch das Tumorwachstum beeinflusst werden. 

Einteilung

CXCR-Chemokinrezeptoren:

  • CXCR1: CXCR1 bindet an das Chemokin Interleukin-8 (auch bekannt als C-X-C motif ligand 8 oder CXCL8).CXCR1 spielt eine Rolle bei der Rekrutierung von neutrophilen Granulozyten zu Entzündungsstellen.
  • CXCR2
  • CXCR3
  • CXCR4
  • CXCR5
  • CXCR6
  • CXCR7 (wurde umbenannt als ACKR3 = atypischer Chemokinrezeptor 3)
  • CXCR8

Allgemeine Information

CXCR-Rezeptoren spielen eine wichtige Rolle bei der Zellmigration: Sie fördern die Bewegung von Immunzellen zu Entzündungsstellen oder Tumoren. Hier sind einige Details zu ihrer Funktion und den Mechanismen, durch die sie wirken:

Chemotaxis: CXCR-Rezeptoren binden spezifische Chemokine (Signalmoleküle) und aktivieren intrazelluläre Signalwege, die die Bewegung von Zellen in Richtung eines Chemokingradienten steuern. Dies ist entscheidend für die Rekrutierung von Immunzellen zu Entzündungs- oder Infektionsorten.

Homöostatische Migration: CXCR-Rezeptoren spielen auch eine Rolle bei der normalen Verteilung von Immunzellen im Körper, z.B. bei der Migration von T-Zellen und B-Zellen in lymphatische Organe.

Aktivierung und Differenzierung: Durch die Bindung an Chemokine können CXCR-Rezeptoren Immunzellen aktivieren und deren Differenzierung fördern. Dies ist besonders wichtig für T-Zellen, die in der Lage sein müssen, sich an spezifische Antigene zu binden und eine angemessene immunologische Antwort zu erzeugen.

Produktion von Zytokinen: Aktivierte Immunzellen produzieren Zytokine, die die Entzündungsreaktion verstärken und andere Immunzellen rekrutieren.

Rolle in Entzündungsprozessen: CXCR-Rezeptoren sind entscheidend für die Rekrutierung von Immunzellen während entzündlicher Reaktionen. Sie helfen, neutrophile Granulozyten, T-Zellen und andere Immunzellen an den Ort der Entzündung zu bringen.

Chronische Entzündungen: Übermäßige oder anhaltende Aktivierung von CXCR-Rezeptoren kann zu chronischen Entzündungszuständen führen, die mit verschiedenen Krankheiten wie Autoimmunerkrankungen und Allergien assoziiert sind.

Rolle in der Tumorbiologie: Tumormigration und Metastasierung: Einige CXCR-Rezeptoren, insbesondere CXCR4, sind an der Metastasierung von Tumoren beteiligt.

Literatur

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Zuletzt aktualisiert am: 18.09.2024