Trematoden

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

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Synonym(e)

Egel; Saugwürmer

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Definition

Mit Saugnäpfen (z.B. an Mund oder Bauch) ausgestattete Würmer (Saugwürmer). In Zwischenwirten (Schnecken oder Fische) erfolgt die Entwicklung von Zerkarien. Häufig Befall des Menschen, sowohl extern durch Zerkarien (s.a.u. Zerkariendermatitis), aber auch systemisch durch Aufnahme von Zerkarien bzw. Metazerkarien über infizierte Nahrung (s.a.u. Bilharziose).

Allgemeine Definition

Saugwürmern sind Endoparasiten mit komplexen Lebenszyklen. Sie benötigen mehrere Wirtstierarten, um ihren Lebenszyklus vollständig durchlaufen zu können.

Die Eier werden vom Wirt mit dem Kot der Wirtstiere, zu denen auch der Mensch gehört (selten mit dem Harn) ausgeschieden. Geraten sie ins Wasser, schlüpfen aus ihnen Flimmerlarven (Miracidien). Jedes Miracidium schwimmt im Wasser umher, bis es auf eine für die weitere Entwicklung geeignete Schnecke trifft oder stirbt. Das Miracidium bohrt sich daraufhin in die Schnecke ein und wandelt sich durch Metamorphose zum Brutschlauch (Sporozyste). In diesem entstehen durch ungeschlechtliche Vermehrung (Knospung) Tochtersporozysten oder Stablarven (Redien), welche in die Mitteldarmdrüse der Schnecke einwandern.

Die Stablarven bringen weitere Stablarven hervor, die dann neue Larvenformen produzieren, sogenannte Schwanzlarven (Zerkarien).

Wenn die Entwicklung über Tochtersporozysten läuft, produzieren diese ohne weitere Vermehrung Zerkarien. Zerkarien verlassen die Schnecke und dringen in einen zweiten Zwischenwirt ein oder werden von diesem verschluckt und wandeln sich durch Abscheidung von Zystenmaterial zur Metazerkarie.

Häufig sind die zweiten Zwischenwirte Fische. In Ausnahmefällen (Familie Fasciolidae) heften sich die Zerkarien an Wasserpflanzen an, wo sie Zysten bilden und so zur Metazerkarie werden. Darüber hinaus existieren auch bei weiteren Saugwurm-Familien Ausnahmen, was den zweiten Zwischenwirt angeht.

Die Metazerkarien gelangen über die Nahrung in den Endwirt, z.B. Mensch, Säugetiere oder Vögel. Dort bricht die Umhüllung der Zyste bricht und die jungen Würmer siedeln sich meist im Verdauungstrakt an, bei einigen Arten aber auch in Leber, Blutbahn oder Lunge. Dort erfolgt die Geschlechtsreife und Verpaarung.

Hohe Wirtsspezifität besteht für den ersten Zwischenwirt (immer eine Schnecke). Für den Endwirt besteht dagegen keine prägnante Wirtsspezifität. Hier kommen sowohl Nutztiere wie Rinder, Schweine oder Schafe aber auch der Mensch infrage.

Vorkommen/Epidemiologie

Weltweit verbreitet, überall dort wo die Wirtstiere beheimatet sind. Beim Menschen v.a. in tropischen Regionen auftretend, in Mitteleuropa beim Menschen eher selten anzutreffen. Wildtiere und Vögel sind auch in Europa häufig befallen.

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Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024