Ternidens deminutus-InfektionB81.8
Erstbeschreiber
Railliet u. Henry, 1905
Definition
Parasitäre Nematodeninfektion durch Ternidens deminutus.
Erreger
- Ternidens deminutus (Nematode, Fadenwurm, Familie: Strongyloidea). Vorwiegend im Darm (Ileum) von Affen auftretend.
- Die adulten Würmer halten sich im Ileum auf. Die Männchen sind 9,5 mm, die Weibchen 14 mm lang.
- Eier werden mit dem Stuhl der befallenen Wirtstiere ausgeschieden. Auf dem Erdboden wachsen aus den Eiern zunächst rhabditiforme Larven, die sich zu infektiösen filiariformen Larven weiterentwickeln.
- Befall des Menschen tritt auf, wenn mit infektiösen filariformen Larven kontaminierte Nahrungsmittel verzehrt werden.
Vorkommen/Epidemiologie
- Vorwiegend bei Affen (Schimpansen, Gorillas, Makaken, Cercopithecus) in Afrika, Indien, China, Indonesien, Thailand auftretend.
- Der Befall von Menschen ist v.a. bei Ureinwohnern Afrikas beschrieben.
Klinisches Bild
Meist Bauchschmerzen, Fieber, Lymphadenopathie, Eosinophilie. Intraabdominell bilden sich Pseudotumoren und helminthische Abszesse mit Befall des Darmes und seltener auch extraintestinal. Unspezifische Hautreaktionen sind möglich, insbes. Makulopapulöse oder urtikarielle Exantheme sowie Prurigo.
Diagnose
Mikroskopie des Stuhls: Die Eier ähneln denen der Hakenwürmer, sind mit 85 x 40 µm jedoch größer.
Therapie
Bei Verdacht auf intrabdominelle Pseudotumoren oder helminthische Abszesse ist eine chirurgische Intervention unumgänglich.
Interne Therapie
- Albendazol: 400 mg als Einmaldosis p.o.
- Alternativ: Mebendazol: 2mal/Tag 100 mg p.o. für 3 Tage.
- Alternativ: Levamisol und Pyrantel.
Literatur
- Railliet & Henry A (1905) Un nouveau sclerotomien (Triodontophorus deminutus Nov sp.) parasite de'I' homme. CR Soc Biol 58: 569-571
- Schindler AR, de Gruijter JM, et al. (2005) Definition of genetic markers in nuclear ribosomal DNA for a neglected parasite of primates, Ternidens deminutus (Nematoda: Strongylida)--diagnostic and epidemiological implications. Parasitology 131: 539-546