Spermiogramm

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

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Synonym(e)

Spermiozytogramm

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Definition

Gesamtheit der Befunde einer Ejakulatuntersuchung beim Mann mit der Frage nach der Zeugungsfähigkeit.

Allgemeine Information

Mindestens 2 Spermiogramme im Abstand von 7-21 Tagen zur Beurteilung intraindividueller Qualitätsschwankungen erforderlich. Beurteilung des Ejakulates anhand von WHO Normalwerten (s. Tabelle 1) auf:
  • Viskosität
  • Verflüssigung
  • Volumen (vermindert bei Stress u. retrograder Ejakulation)
  • pH-Wert (1 Std. nach Ejakulatgewinnung; pH-Indikatorpapier mit Messbreite 6,4-8 und 6,1-10)
  • Spermatozoenanzahl (ggf. nach Zentrifugation; Azoospermie erst wenn nach Zentrifug. keine Spermatozoen sichtbar)
  • Spermienmorphologie (Spermienkopf, -mittelstück, -schwanz) lt. WHO Kriterien:
    • Abnorme Form und/oder Größe des Spermienkopfes: Große Köpfe, Kleine Köpfe, Vakuolen (> 20% der Kopffläche), Überstreckungen (zigarrenförmig, birnenförmig), Amorphien, Doppelköpfe.
    • Defekte des Hals- oder Mittelstückes: Fehlen des Schwanzes, irregulärer Ansatz des Flagellums mit Abknickungen, Formstörungen des Mittelstückes (unregelmäßig geformt, geknickt, erweitert, dünn).
    • Schwanzdefekte: Flagellum zu kurz, Kaliberschwankungen, Abknickungen des Flagellums, Aufrollen des Flagellums, Doppel-/Mehrfachschwänze.
    • Zytoplasmatropfen (> 1/3 des Spermienkopfes).

Indikation

Durchführung

Nach einer standardisierten sexuellen Karenz von 5 Tagen wird das Ejakulat per masturbationem frisch gewonnen und im andrologischen Labor untersucht.

Literatur

  1. Köhn FM, Haidl G (2002) Andrologische Diagnostik. Hautarzt 53: 761-779
  2. Rowe PJ et al. (2000) WHO manual for the standardized investigation, diagnosis, and management of the infertile male. Cambridge University Press, Cambridge
  3. WHO (1999) Laborhandbuch zur Untersuchung des menschlichen Ejakulates und der Spermien-Zervikalschleim-Interaktion, 4. Aufl. Springer, Berlin, Heidelberg, New York, Tokyo
  4. Wolff H et al. (1994) Andrologic variables for in vitro fertilization. Hautarzt 45: 605-610

Tabellen

Parameter

Normalwerte

Volumen

≥ 2 ml

Viskosität (Fadenlänge eines herabfallenden Tropfens)

< ca. 2 cm

pH

≥ 7.2-7.8

Verflüssigung

spätestens nach 60 Min.

Spermatozoenkonzentration

≥ 20 Mio./ml

Gesamtzahl der Spermatozoen

≥ 40 Mio./ml

Motilität

≥ 50% (WHO a+b) oder 25% (WHOa)

Morphologie

≥ 15% Normalformen

Anteil vitaler Spermatozoen

≥ 50%

Peroxidase-positive Zellen (Leukozyten)

≤ 1 Mio./ml

Ejakulatfruktose

> 120 mg/dl

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