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Rotationslappenplastik
Synonym(e)
Rotation flap; Rotationsverschiebelappen
Erstbeschreiber
Imre, 1924
Definition
Nahlappenplastik der Haut bei der ein kreissegmentartiger Hautlappen durch Rotationsverschiebung zur Deckung eines dreieckigen Defektes verwendet wird.
Allgemeine Information
- Im Bereich der kurzen Seite des dreieckigen Defektes erfolgt ein bogenförmiger Schnitt bis zur 1,5 bis 2-fachen Länge des kurzen Exzidatschenkels nach lateral. Zur Vermeidung einer übermäßigen Spannung in der Lappenspitze empfiehlt sich die Methode nach Dzubow, wobei man zunächst durch Schnitt den inneren Schenkel des Defektdreiecks nach cranial verlängert und von dem Endpunkt der Verlängerung die halbbogenartige Inzision vornimmt. Am Ende des Bogens kann nach Bedarf ein kontralaterales Entlastungsdreieck nach von Burow angelegt werden (s.a.u. Verschiebelappenplastik, transversale), das in seiner Größe etwa ein Drittel der Exzidatfläche beträgt. Zum Längenausgleich ist ein nach innen geführter Rückschnitt ("back cut") vom Bogenende aus möglich. In diesem Fall wird auf das Anlegen eines Gegendreiecks verzichtet. Zur Vermeidung einer Lappennekrose darf der Lappenstiel nicht zu weit inzidiert sein. Der Rückschnitt sollte möglichst ein Viertel der Stiellänge nicht überschreiten.
- Indikationen: Exzisionsdefekte am Kapillitium, im Lid-, Präaurikular- (Abb. 1 a, b, c, d), Wangen- (Abb. 2 a, b, c) und Halsbereich sowie an Stamm (Abb. 3 a, b, c), Gesäß und den Extremitäten (Abb. 4 a, b, c).
Literatur
- Dzubow LM (1987) The dynamics of flap movement: effect of pivotal restraint on flap rotation and transposition. J Dermatol Surg Oncol 13: 1348-1353
- Dzubow LM (1991) Flap dynamics. J Dermatol Surg Oncol 17: 116-130
- Zoltan J (1977) Atlas der chirurgischen Schnitt- und Nahttechnik. Karger, Basel München Paris London