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RingerohrM95.10
Synonym(e)
Definition
Schädigung des Ohrknorpels mit verbleibender narbiger Deformierung durch ständige Traumatisierung der Ohrmuschel bei Personen die Sportarten ausüben (Ringer, Boxer usw.) bei denen stumpfe Traumatisierungen regelmäßig vorkommen.
Vorkommen/Epidemiologie
Das Ringerohr ist die Folge von Gewalteinwirkungen wie Schläge, Quetschen oder scharfes Knicken der Ohrmuschel. Betroffen sind v.a. Personen, die Sportarten wie Judo, Ringen, Brazilian Jiu-Jitsu (BJJ), Rugby, Wrestling, Boxen oder Mixed Martial Arts (MMA) ausüben.
Ätiopathogenese
Rezidivierende Traumatisierungen mit intrachondralen Einblutungen evtl mit Knorpelspaltung. Später Übergang der Einblutung in Kalzifikationen.
In seltenen Fällen können "Blumenkohlohren" im Rahmen einer rezidivierenden Polychondritis auftreten (Mohan V et al. 2017).
Therapie
Vermeidung einer rezidivierenden Traumatisierung durch Tragen von Ohrenschützer bei Kampfsportarten. Diese sind angenehm zu tragen, können in der Größe verstellt werden und haben z.T. eingearbeitete Mulden für die Ohrmuscheln sodass ein hoher Tragekomfort gegeben ist.
Ggf. operative Korrektur durch plastischen Chirurgen.
Literatur
- Manninen IK et al. (2019) Cauliflower ear among Finnish high-level male wrestlers and judokas is prevalent and symptomatic deformity.Scand J Med Sci Sports doi: 10.1111/sms.13530.
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Mohan V et al. (2017) Calcified cauliflower ear in relapsing polychondritis.
BMJ Case Rep 2017. pii: bcr-2017-219424.