Seltenes, meist hochdifferenziertes spinozelluläres Karzinom des Penis mit unterschiedlicher Verhornungstendenz.
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PeniskarzinomC60.-
Definition
Vorkommen/Epidemiologie
In Europa wird die Inzidenz auf 0,1-0,9/100.000 Mäner geschätzt.
Ätiopathogenese
Begünstigende Faktoren: Phimose (Smegma-Einwirkung); frühe sexuelle Aktivität; langjährige HPV-Anamnese (rezidivierende Condylomata acuminata); Lichen sclerosus et atrophicus.
Manifestation
4. bis 7. Lebensjahrzehnt.
Lokalisation
Vor allem Dorsalseite der Glans penis, Sulcus coronarius, Präputium.
Klinisches Bild
Primär zeigen sich langsam wachsende, meist scharf begrenzte, unregelmäßig konfigurierte, verruköse Plaques. Größere Geschwülste (> 0,5 cm) kennzeichnen sich durch derb indurierte, unregelmäßig konfigurierte, meist geschwürig zerfallende Plaques oder Knoten, die bei mechanischer Irritation leicht bluten. Peniskarzinome neigen zur frühzeitigen Metastasierung in die regionalen Lymphknoten.
Differentialdiagnose
Syphilitischer Primäraffekt; s.u. Syphilis acquisita.
Therapie
- Kleine Tumore (bis etwa Linsengröße):
Exzision mit kleinem Sicherheitsabstand, zusätzlich Zirkumzision zur Terrain-Sanierung. - Größere Tumoren: Exzision des Tumors durch Urologen, ggf. Penisteilamputation. Ggf. zusätzlich Radiatio incl. der regionalen Lymphknotenstationen (s. Karzinom, spinozelluläres).
- Sehr große Tumoren mit bereits erfolgter Metastasierung in die regionären Lymphknoten: Penisamputation sowie Exstirpation der inguinalen und iliakalen Lymphknoten und Nachbestrahlung (s. Karzinom, spinozelluläres).
- Bei bereits erfolgter Fernmetastasierung: Größtmögliche operative Reduktion der Tumormasse und nachfolgende Chemotherapie (Cisplatin, Bleomycin, 5-Fluouracil).
Verlauf/Prognose
Die 5 Jahres-Überlebensrate bei bereits erfolgter Lymphknotenmetastasierung hängt von der Ausdehnung des Tumorgeschehens ab. Bei einseitigem LK-Brfall überleben 52% der Patienten 5 Jahre, bei beidseitigem LK-Befall nur 27%.