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Ölfleck psoriatischerL60.8
Synonym(e)
Erstbeschreiber
Der Begriff „psoriatischer Ölfleck“ geht auf den Breslau/Tübinger Dermatologen HA Gottron zurück.
Definition
Psoriatische Nagelbettveränderung: Rötlicher bis gelbbrauner, durch die Nagelplatte durchschimmernder Psoriasisherd, der sich nicht mit dem wachsenden Nagel nach vorn schiebt. S.a. Nagelveränderungen bei Psoriasis vulgaris.
Ätiopathogenese
Für das Verständnis der der psoriatischen Onychodystrophien der distalen Nagelmatrix muss man sich des dichotomen Nagelwachstums bewusst sein. Pathologische Veränderungen des distalen Nagelmatrix undd des Nagelbettes können ablaufen, ohne dass Wachstum und Struktur der dorsalen Nagelpatte verändert ist.
Der Ölfleck ist in seiner lokalisierten Reinform eher selten anzutreffen; meist tritt er in Kombination mit anderen psoriatischen Nagelphänomenen auf. Seine Entstehung meldet er mit einem umschriebenen, eher gering intensiven, dunklen Druckschmerz an. Er wird dann als zunächst rötlicher, später als rotbrauner, meist ovalärer, gut begrenzter Fleck sichtbar. Verschiedene Untersucher fanden eine weiß-gebliche Masse, über dem die Nagelplatte nicht verändert ist.
Ein Ölfleck kann auch ohne Verschiebung allmählich wieder verschwinden. Er wächst (im Gegensatz zu den Tüpfeln) nicht mit dem Nagelwachstum nach distal aus.
Da die proximale Nagelmatrix bei einem solitären Ölfleck unverändert ist, schiebt sich, auf Grund des dichotomischen Wachstums der Nagelplatte, der oberflächliche, nicht betroffene Anteil des Nagels über den Ölfleck hinweg. Ein Ölfleck kann flächig wachsen. Seine flächenmäßige Progredienz ist an einem rotbraunen Halo um den Ölfleck abzulesen.
Histologie
Histopathologisch repräsentiert der Ölfleck einen subungualen Psoriasisherd der distalen Matrix. Hierbei ist das Matrixepithel akanthotisch verbreitert, mit papillären Kapillarerweiterungen, parakeratotischer Verhornung, Munro-Mikroabszessen und fokalen Erythozytenextravasaten zwischen Nagelbett und Nagelplatte.
Therapie
Keine spezielle Therapie erforderlich; eine Lokaltherapie ist nicht erfolgreich.
Möglich wäre eine systemische Behandlung die der üblichen Systembehandlung der Psoriasis vulgaris entspricht. Diese Entscheindung ist sorgfältig abzuwägen auch im Hinblick auf eine sonstige psoriatische Beteiligung des Integuments.