Neomycin

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

This article in english

Synonym(e)

Neomycinsulfat

Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte melden Sie sich an, um auf alle Artikel, Bilder und Funktionen zuzugreifen.

Unsere Inhalte sind ausschließlich Angehörigen medizinischer Fachkreise zugänglich. Falls Sie bereits registriert sind, melden Sie sich bitte an. Andernfalls können Sie sich jetzt kostenlos registrieren.


Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte vervollständigen Sie Ihre Pflichtangaben:

E-Mail Adresse bestätigen
oder
Fachkreisangehörigkeit nachweisen.

Jetzt abschließen

Definition

Aminoglykosid-Antibiotikum.

Indikation

Topisch: Bakterielle Entzündungen im Bereich des Auges, Lokaltherapie infizierter Wunden, Ekzem, nummuläres, superinfizierte Dermatosen, PyodermieImpetigo contagiosa. Systemisch: Coma hepaticum, präoperative Darmdekontamination.

Dosierung und Art der Anwendung

  • Salbe/Lsg.: Mehrfach/Tag auf die betroffenen Hautstellen auftragen.
  • Augentropfen: Bis zu 6mal/Tag 1 Trp. in den Bindehautsack einträufeln.
  • Augensalbe: 3-4mal/Tag eine kleine Menge in den Bindehautsack einstreichen.

Merke! Um Aufflammen der Infektion vorzubeugen, die Behandlung auch nach dem Abklingen sämtlicher Krankheitszeichen noch mehrere Tage fortsetzen.

  • Tbl.: Darmdekontamination: 6mal/Tag 1 g p.o. (für 1- max. 3 Tage). Bei Coma hepaticum: 4-max. 12 g/Tag auf 4-6 ED verteilt (Therapiedauer nicht länger als 7 Tage).

Normkonzentration

Augentropfen/Salbe: 0,05%.

Unerwünschte Wirkungen

Oto-, Neuro-, Nephrotoxizität, BB-Veränderungen, allergische Hautreaktionen, Kontaktdermatitis, Verfärbungen.

Kontraindikation

Überempfindlichkeit gegenüber Aminoglykosid-Antibiotika.

Präparate

Myacyne Salbe, Neomycin, Jellin-Neomycin (Kombinationspräparat mit Fluocinolonacetonid), Isopto Max (Kombinationspräparat mit Dexamethason)

Hinweis(e)

Bewertung von Neomycinsulfat hinsichtlich der Auswirkung einer Allergie auf die Minderung der Erwerbsfähigkeit:
  • Neomycinsulfat ist ein Aminoglykosidantibiotikum.
  • Relevante berufliche Expositionen: Eine beruflich erworbene Sensibilisierung ist extrem selten. Eine berufliche Exposition ist in medizinischen Berufen (z.B. Lokaltherapeutika) gegeben, so auch in der Tiermedizin und im Laborbereich (z.B. Zellkulturen).
  • Auswirkung einer Allergie: "Geringgradig" aufgrund der sehr geringen Verbreitung von Neomycinsulfat als Berufssubstanz.

Cave! An die Möglichkeit einer Sensibilisierung durch die Therapie eines berufsbedingten Ekzems ist zu denken ("mittelbare" Berufskrankheitenfolge)! Neomycinzubereitungen sind lichtempfindlich.

Literatur

  1. Diepgen TL et al. (2005) Evidenzbasierte Beurteilung der Auswirkung von Typ-IV-Allergien bei der Minderung der Erwerbsfähigkeit - Begutachtung berufsbedingter Hautkrankheiten. Hautarzt 56: 207-223

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024