Nebenniere, HautveränderungenL81.4
Synonym(e)
Definition
Die Nebennierenrinde bildet Glukokortikoide (Kortisol), Mineralokortikodie (Aldosteron) und Nebennierenandrogene (Testosteron). Sie beteiligt sich damit am Intermediärstoffwechsel und an immunologischen Reaktionen, ist für die Regulierung des Blutdrucks, des Gefäßvolumens und der Elektrolyte notwendig und bildet sekundäre Geschlechtsmerkmale aus. Entsprechend manifestieren sich Über- und Unterfunktionen der Nebennierenrinde auf sehr unterschiedliche Weise.
Einteilung
Nebennierenrindeninsuffizienz:
Nebennierenrindenüberfunktionen, Cortisol-Partialfunktion:
- Zentrales Cushing-Syndrom (Morbus Cushing, Cushingsche Erkrankung): Erhöhte Produktion von ACTH im Hypophysenvorderlappen mit anschließend vermehrter Kortikoidfreisetzung aus der Nebennierenrinde (s.a. Hypophysenerkrankungen, Hautveränderungen).
- Adrenales Cushing-Syndrom (Gesteigerte Sekretion von Gluko- oder Mineralokortikoiden aus der Nebennierenrinde im Zuge von Neoplasien (Adenome oder Karzinome) mit nachfolgend unterdrückter ACTH-Ausschüttung aus dem Hypophysenvorderlappen); sog. "weißer Cushing" s.a.u. Addison, weißer.
- Ektopisches (paraneoplastisches) Cushing-Syndrom (Bildung von Kortikoiden in ektopem Gewebe, z.B. bei kleinzelligem Bronchialkarzinom).
- Iatrogenes Cushing-Syndrom (nach regelmäßiger, systemischer Gabe von ACTH oder Glukokortikoiden).
- Hypothalamisch-hypophysäres Cushing-Syndrom (Störungen der hypothalamisch-hypophysären Regulation).
- Pseudo-Cushing-Syndrom, sog. Cushingoid (passagere Cushing-Symptomatik z.B. nach schweren Schädelverletzungen).
Nebennierenrindenüberfunktionen, Androgen-Partialfunktion (Dehydroepiandrosteron, Androstendion):
Androgenisierungs-Syndrom (Hirsutismus, Oligomenorrhoe, Akne, Virilisierung)
Nebennierenmarküberfunktionen: