MYD88-Gen

Zuletzt aktualisiert am: 23.08.2024

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Synonym(e)

IMD68; Mutant Myeloid Differentiation Primary Response 88; MYD88D; MYD88 Innate Immune Signal Transduction Adaptor; Myeloid Differentiation Primary Response 88; Myeloid Differentiation Primary Response Gene (88); Myeloid Differentiation Primary Response Protein MyD88

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Definition

Das MYD88-Gen (MYD88 steht für „Innate Immune Signal Transduction Adaptor“) ist ein Protein kodierendes Gen das an Chromosom 3p22.2 lokalisiert ist. Alternatives Spleißen führt zu mehreren Transkriptvarianten.

Das MYD88-Gen kodiert ein zytosolisches Adapterprotein, das eine zentrale Rolle bei der angeborenen und adaptiven Immunantwort spielt. Das kodierte Protein besteht aus einer N-terminalen Todesdomäne und einer C-terminalen Toll-Interleukin-1-Rezeptordomäne. Es fungiert als wesentlicher Signalübermittler in den Interleukin-1- und Toll-like-Rezeptor-Signalwegen. Diese Wege regulieren die Aktivierung zahlreicher proinflammatorischer Gene.

Allgemeine Information

Im Einzelnen wirkt das Adapterprotein über IRAK1, IRAK2, IRF7 und TRAF6 und führt zu NF-kappa-B-Aktivierung, Zytokinsekretion und Entzündungsreaktion. Es erhöht die IL-8-Transkription und beteiligt sich am IL-18-vermittelten Signalweg.

Weiterhin aktiviert das Protein IRF1, was zu seiner schnellen Wanderung in den Zellkern führt, um eine effiziente Induktion von IFN-beta-, NOS2/INOS- und IL12A-Genen zu bewirken. Nach TLR8-Aktivierung durch GU-reiche einzelsträngige RNA (GU-rich RNA), die von Viren wie SARS-CoV-2, SARS-CoV und HIV-1 stammt, induziert es die Freisetzung von IL1B durch Aktivierung des NLRP3-Inflammasoms. Die MyD88-vermittelte Signalübertragung in Darmepithelzellen ist entscheidend für die Aufrechterhaltung der Darmhomöostase und steuert die Expression des antimikrobiellen Lektins REG3G im Dünndarm.

Klinisches Bild

Patienten mit Defekten im MYD88-Gen haben eine erhöhte Anfälligkeit für pyogene bakterielle Infektionen.

Zu den Krankheiten, die mit MYD88 assoziiert sind, gehören:

  • Immundefizienz 68
  • Makroglobulinämie, Waldenström 1 (Familiärer Morbus Waldenström).

Literatur

  1. Braggio E et al. (2009) Identification of copy number abnormalities and inactivating mutations in two negative regulators of nuclear factor-kappa-B signaling pathways in Waldenstrom's macroglobulinemia. Cancer Res 69: 3579-3588.
  2. Conway DH et al. (2010) Myeloid differentiation primary response gene 88 (MyD88) deficiency in a large kindred. (Letter) J Allergy Clin Immun 126: 172-175.
  3. Kyle RA et al. (2003) Long-term follow-up of IgM monoclonal gammopathy of undetermined significance. Blood 102: 3759-3764.
  4. McMaster ML et al. (2006) Genomewide linkage screen for Waldenstrom macroglobulinemia susceptibility loci in high-risk families. Am J Hum Genet 79: 695-701.
  5. Picard C et al. (2010) Clinical features and outcome of patients with IRAK-4 and MyD88 deficiency. Medicine 89: 403-425.
  6. Platt CD et al. (2019) A novel truncating mutation in MYD88 in a patient with BCG adenitis, neutropenia and delayed umbilical cord separation. Clin Immun 207: 40-42.

Zuletzt aktualisiert am: 23.08.2024