Lindan

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

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Synonym(e)

γ-Hexachlorcyclohexan

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Definition

Antiparasitosum aus der Gruppe der chlorierten Kohlenwasserstoffe (gamma-Hexachlorcyclohexan).

Cave! Lindan wurde ab 2008 durch die WHO zur Anwendung am Menschen verboten! In der BRD ebenfalls ab 2008 verboten!

Pharmakodynamik (Wirkung)

Kontakt-, Fraß- und Atemgift für Ameisen, Flöhe, Läuse, Wanzen, Motten, Engerlinge, Drahtwürmer, Silberfische, Fliegen, Borken- und Rüsselkäfer, Zecken, Milben ( Skabies und Räude).

Indikation

Bis 2007 weit verbreitetes Mittel in der Therapie der Skabies und bei Läusebefall.

Eingeschränkte Indikation

Kinder < 3 Jahre, Epilepsie, Schwangerschaft, Stillzeit.

Normkonzentration

Gel/Emulsion: 0,3%.

Unerwünschte Wirkungen

  • Paragruppenallergie (Jacutin Emulsion), ZNS-Störungen, Hautreizung.
  • Toxische Reaktionen (z.B. Neurotoxizität): Nach Einnahme, Inhalation oder kutaner Resorption. LD 150 mg/kg KG, MAK-Wert 0,5 mg/m3.
  • Akut: Kopfschmerzen, Schwindel, Erbrechen, Durchfall, Krämpfe, Atemdepression, Hyperhidrose, Kreislaufkollaps.
  • Chronisch: Leberschäden, im Tierversuch kanzerogen.

Wechselwirkungen

Kosmetika und Tenside steigern die Lindan-Absorption, Kombination meiden.

Kontraindikation

Großflächige Anwendung bei Säuglingen und Kleinkindern, Anwendung am Auge, Langzeittherapie, Paragruppenallergie (Jacutin Emulsion).

Literatur

  1. Bhalla M et al. (2004) Reversible neurotoxicity after an overdose of topical lindane in an infant. Pediatric Dermatology 21: 597-599

Autoren

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