Lindan
Synonym(e)
γ-Hexachlorcyclohexan
Definition
Antiparasitosum aus der Gruppe der chlorierten Kohlenwasserstoffe (gamma-Hexachlorcyclohexan).
Cave! Lindan wurde ab 2008 durch die WHO zur Anwendung am Menschen verboten! In der BRD ebenfalls ab 2008 verboten!
Pharmakodynamik (Wirkung)
Indikation
Bis 2007 weit verbreitetes Mittel in der Therapie der Skabies und bei Läusebefall.
Eingeschränkte Indikation
Kinder < 3 Jahre, Epilepsie, Schwangerschaft, Stillzeit.
Normkonzentration
Gel/Emulsion: 0,3%.
Unerwünschte Wirkungen
- Paragruppenallergie (Jacutin Emulsion), ZNS-Störungen, Hautreizung.
- Toxische Reaktionen (z.B. Neurotoxizität): Nach Einnahme, Inhalation oder kutaner Resorption. LD 150 mg/kg KG, MAK-Wert 0,5 mg/m3.
- Akut: Kopfschmerzen, Schwindel, Erbrechen, Durchfall, Krämpfe, Atemdepression, Hyperhidrose, Kreislaufkollaps.
- Chronisch: Leberschäden, im Tierversuch kanzerogen.
Wechselwirkungen
Kosmetika und Tenside steigern die Lindan-Absorption, Kombination meiden.
Kontraindikation
Großflächige Anwendung bei Säuglingen und Kleinkindern, Anwendung am Auge, Langzeittherapie, Paragruppenallergie (Jacutin Emulsion).
Literatur
- Bhalla M et al. (2004) Reversible neurotoxicity after an overdose of topical lindane in an infant. Pediatric Dermatology 21: 597-599