LGG

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

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Synonym(e)

Lactobacillus Goldin und Gorbach; Lactobacillus rhamnosus GG

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Definition

Lactobacillus Goldin und Gorbach, physiologisch in der Darmflora vorkommende Keime. Durch die Verwendung von Antibiotika, aber auch durch die moderne Nahrung reduzierte Schutzkeime. s.a. Probiotika

Pharmakodynamik (Wirkung)

Wiederbesiedelung der Darmflora, normalisierende Wirkung auf das Immunsystem. Während in einer frühen finnischen Studie die Reduktion der Manifestationsrate eines atopischen Ekzems bei familiär vorbelasteten Kindern um 68%  angegeben wurde, wiesen neuere Studien auf eine Reduktion um 21 % nach, wobei hier nicht immer die identischen Bakterienstämme verwendet wurden.

Indikation

Normalisierung der Darmflora z.B. nach Antibiotikatherapie, kontrovers diskutiert als Prophylaxe des atopischen Ekzems bei Hochrisiko-Kindern, d.h. Kindern, die atopisch veranlagte Eltern haben.

Schwangerschaft/Stillzeit

Wird speziell in den letzten beiden Monaten der Schwangerschaft bei atopischer Veranlagung verabreicht.

Komplikation(en)

Enthält Milcheiweiß, Vorsicht bei hochgradiger Milcheiweißallergie!

Dosierung und Art der Anwendung

LGG® Lactobacillus rhamnosus GG Kapseln : 2 x täglich 1 Kapsel zusammen mit 1 Glas Wasser zu den Mahlzeiten.

Für Kleinkinder öffnen der Kapsel zu öffnen und Inhalt in kühles bis handwarmes Wasser eingerühren

Nicht in Fruchtsäfte, Tee, heiße Speisen oder Getränke über 37 °C einrühren

Die Dosierung als Prophylaktikum (inzwischen kontrovers diskutiert):  Mutter 2 Monate vor der Entbindung 2 Kps. LGG  /Tag. Der Säugling erhält 1 Kapsel (geöffnet, in die Nahrung gestreut) bis zu 2 Jahren

Unerwünschte Wirkungen

Gelegentlich kann es kurzfristig zu Diarrhoen, v.a. zu Beginn der Behandlung kommen.

Cave! Milcheiweißallergie.

Kontraindikation

Allergie gegen einen der Bestandteile

Hinweis(e)

Nahrungsmittelergänzung, kein Medikament.

Patienteninformation(en)

LGG zählt zurzeit als Nahrungsmittelergänzung, ist nicht zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung rezeptierfähig.

Literatur

  1. Kalliomaki M et al. (2001) Probiotics in primary prevention of atopic disease: a randomised placebo-controlled trial. Lancet 357: 1076-1079
  2. Isolauri E (2000) Probiotics in the management of atopic eczema. Clin Exp Allergy 30: 1604-1610
  3. Tang ML et al (2010) Probiotics and prebiotics: clinical eff ects in allergic disease. Curr Opin Pediatr 22: 626–3440
  4. Pelucchi C et al (2012) Probiotics supplementation du-ring pregnancy or infancy for the prevention of atopic dermatitis: a meta-analysis. Epidemiology 23: 402–1441
  5. Schäfer T. (2014) S3-Leitlinie Allergieprävention – Update 2014Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI) und der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) Allergo J Int  23: 32-46
  6.  Krämer1 S.  et al (2007) Anwendung von Lactobacillus-rhamnosus-GG-Präparationen zur Prävention atopischer Erkrankungen; Lactobacillus Rhamnosus GG Preparations for Prevention of Atopic DermatitisS. Aktuelle Ernährungsmedizin 32: 80-81

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