Insemination, homologe
Definition
Iatrogenes Einbringen von ggf. aufbereitetem Nativsperma (z.B. 1. Fraktion eines Splitejakulates) des Ehemannes vor die Portio vaginalis uteri (in speziellen Fällen auch intrauterin) am Ovulationstermin zur Erzielung einer Schwangerschaft. Die Methode ist teilweise ethisch umstritten, heute aber eine durchaus gängige Methode in der Therapie steriler Ehepaare mit Kinderwunsch. Die Schwangerschaftsraten liegen über mehrere Zyklen bei etwa 20% (abhängig von den Ausgangsbefunden).
Indikation
Stark herabgesetzte Fertilität des Mannes, Sperma-Allergie, Impotentia coeundi (fehlende Beischlaffähigkeit) sowie immunologische Sterilitätsfaktoren bei Ehefrauen mit Kinderwunsch. Wird z.T. auch eingesetzt bei ausgeprägtem Kinderwunsch bei HIV-positivem männlichem Partner, da durch spezielle Reinigungsverfahren das Infektionsrisiko für die Frau minimiert werden kann.
Literatur
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