Immunglobulin G4

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024

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Synonym(e)

IgG4

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Definition

IgG4 -Immunglobuline stellen ein Subklasse der  Immunglobuline G dar. 

Das Immunglobulin G (IgG) läßt sich in 4 Subklassen einteilen:

  • IgG1, die größte IgG-Subklasse vermittelt wie IgG3 die Immunantwort auf Protein- und Polypeptidantigene
  • IgG2 vermittelt die Immunantwort auf Polysaccharidantigene
  • IgG4 kann eine IgE-Antwort blockieren, findet sich bei versch. allergischen Immunantworten erhöht. Allerdings ist die Rolle von allergenspezifischem IgG/IgG4 in der Pathogenese allergischer soforttyp-Reaktionen unbekannt. Hingegen spielt IgG4 eine wesentliche Rolle bei den IgG4-assoziierten Autoimmunerkrankungen.

 

Allgemeine Information

Die IgG4-Antikörper der Klasse G stellen den geringsten Anteil der IgG-Subklassen im Blut von gesunden Menschen dar. IgG4-Antikörper werden v.a. bei allergischen Reaktionen, v.a. auch bei Nahrungsmittelallergie gebildet. IgG4 kann eine IgE-Antwort blockieren und findet sich bei versch. allergischen Erkrankungen erhöht. Es steigt  in unterschiedlichem  Ausmaß bei  versch. Immuntherapien (Hyposensibilisierungen)  an und ermöglicht Aussagen über die biologische Wertigkeit der durchgeführten Maßnahme.

Bei den sog. IgG4-assoziierte Erkrankungen handelt es sich um  seltene, autoimmunologische (allergische?) Multiorganerkrankungen die Pankreas, Niere, Lunge, Lymphknoten, Schilddrüse, Leber, Augen, Naso-Pharynx und Haut betreffen. Klinisch können pseudotumoröse Schwellungszustände  imponieren.  

Manifestation

IgG4 erhöht:

  • Infektionen, multiples Myelom, Lymphome, Malignome, Autoimmunerkrankungen (s.a. Immunglobuline).  Hohe IgG4 Konzentration ist bei entsprechender Klinik ein Hinweis auf eine IgG4-assoziierte  Autoimmun-Erkrankung (z.B. IgG4-assoziierte Pankreatitis).

IgG4 erniedrigt:

  • Primäre Immundefekte;  Assoziation mit: atopischen Erkrankungen,  Autoimmunerkrankungen (SLE, Sjögren-Syndrom, Vaskulitiden), chronisch-aktive Hepatitis, Diabetes mellitus, nephrotisches Syndrom

Hinweis(e)

Teuer und nutzlos ist die Bestimmung von IgG4 bei Nahrungsmittelallergien. Derartige "Screening-Tests" werden von versch. Institutionen angeboten. Die anfallenden hohen Kosten werden berechtigterweise von den deutschen Krankenkassen nicht erstattet (s. hierzu die entspr. Positionspapiere der Fachgesellschaften).  

Literatur

  1. Bookhout CE et al. (2016) Immunoglobulin G4-Related Lymphadenopathy. Surg Pathol Clin 9:117-129.
  2. Freiberger SN et al. (2016) IgG4 but no IgG1 antibody production after intralymphatic immunotherapy with recombinant MAT-Feld1 in human. Allergy doi: 10.1111/all.12946.
  3. Kollmann D et al. (2016) The quantity and quality of α-gal-specific antibodies differ in individuals with  and without delayed red meat allergy. Allergy doi: 10.1111/all.12948.
  4. Renz H et al. (2002) In-vitro-Allergiediagnostik. Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI). Arbeitsgruppe "In-vitro-Allergiediagnostik" der Sektion Immunologie. Allergo J  11: 492-506
  5.  Stapel SO et al. (2008) EAACI Task Force. Testing for IgG4 against foods is not recommended as a diagnostic tool: EAACI Task Force Report.  Allergy  63: 793-796
  6. Zeng G et al. (2016) Longitudinal profiles of serum specific IgE and IgG4 to Dermatophagoides pteronyssinus allergen and its major components during allergen immunotherapy in  a cohort of southern Chinese children. Mol Immunol 74:1-9.

 

Tabellen

Altersadaptierte Normwerte für IGG4:

      Altersgruppe (Jahre)        Wert (mg/dl)

  • 0 - 1                               < 0,8 mg/dl
  • 1 - 2                                < 40,8 mg/dl
  • 2 - 3                                0,6 - 68,9 mg/dl
  • 3 - 4                               1,2 - 93,8 mg/dl
  • 4 - 6                                1,7 - 115,7 mg/dl
  • 6 - 9                                3,0 - 157,7 mg/dl
  • 9 - 12                              4,3 - 190,0 mg/dl
  • 12 - 18                            5,2 - 196,1 mg/dl
  • 18 - 120                          5,2 - 125,0 mg/dl

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