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Geotrichum candidum
Erstbeschreiber
Link, 1809
Allgemeine Definition
- Weißlicher Schimmelpilz, der Camembert und vielen anderen Käsesorten zur Reifung und Geschmacksbildung zugesetzt wird. Unter der Bezeichnung "Geotrichum candidum" ist der Pilz fast unbekannt aber als Milchschimmel auf Quark oder auf Dickmilch in Form eines feinen Flaums fast jedem schon begegnet.
- Kulturverhalten: Hefeartiges Wachstum, zunächst ohne Luftmyzel. Kulturen werden daher sehr häufig mit Hefepilzen oder Candida albicans verwechselt. Die Fäden im Agar und die bei Zimmertemperatur entstehenden Lufthyphen zerfallen in Gliederstücke (Arthrosporen), die den Sprosszellen der Hefen sehr ähnlich sind. Schnell wachsende, feuchte, glanzlose, flache Kolonien mit weißlicher, hellgrauer oder gelblicher Oberfläche. Filzige Oberflächentextur mit zentraler baumwollartiger Eruption und peripherem Strahlenkranz. Typischer, obstartiger Geruch in jungen Kulturen; in älteren Kulturen käsiger Geruch.
Vorkommen/Epidemiologie
Weltweit verbreitet. Häufig als Saprophyt im menschlichen Lebensbereich, bes. in Milch und Milchprodukten, auf Obst und Gemüse. Sehr selten pathogen. Vorkommen im Verdauungstrakt sowie der Mundhöhle meist ohne Krankheitswert. In der Mundhöhle, im Stuhl ist mit seinem Vorkommen zu rechnen, wenn Käse gegessen wird.
Klinisches Bild
S.u. Geotrichose.
Mikroskopie
- Septierte Hyphen, die sich durch Zerfall in rechteckige Arthrokonidien (Gliedersporen) differenzieren (holoarthrische Fragmentation).
- Arthrokonidien: Hyalin, glatt, einzellig, rechteckige oder zylindrische Form, sehr unterschiedliche Größen.
- Keine echten Blastokonidien.
Literatur
- Farina C et al. (1999) Fungaemia survey: a 10-year experience in Bergamo, Italy. Mycoses 42: 543-548
- Vasei M, Imanieh MH (1999) Duodenal colonization by Geotrichum candidum in a child with transient low serum levels of IgA and IgM. APMIS 107: 681-684