Fleckfieber, endemischesA75.9
Synonym(e)
Definition
Sehr seltene von der Ratte durch den Rattenfloh auf den Menschen übertragene Rickettsiose (Rickettsia typhi), deren klinische Symptomatik dem dem klassischen epidemischen Fleckfieber ähnelt. Die Symptome sind jedoch geringer ausgeprägt, der Verlauf eher gutartig.
Erreger
Erreger-Reservoir für den Erreger Rickettsia typhi sind vorwiegend Ratten, von denen die Bakterien durch den Kot der Flöhe auf den Menschen übertragen werden.
Vorkommen/Epidemiologie
Die Krankheit bevorzugt warme Zonen bzw. Jahreszeiten und tritt im Gegensatz zum klassischen Fleckfieber einzeln oder in kleinen Gruppenerkrankungen auf. Die Diagnose wird durch eine Blutuntersuchung gesichert.
Hinweis(e)
Das epidemische Fleckfieber und das endemische (murine) Fleckfieber sind klinisch, pathologisch und serologisch ähnlich. Beim epidemischen Fleckfieber des Menschen handelte es sich vermutlich um eine Mensch-Laus-Mann-Infektionskette ohne ein tierisches Reservoir. Dieses Konzept wird nun in Frage gestellt. Antikörper gegen R. prowazeki wurden bei Nutztieren in Afrika, bei Ratten in Manila und bei Flughörnchen und Menschen in den Vereinigten Staaten nachgewiesen. R. prowazeki wurde aus Blutproben von Ziegen, Schafen, aus Ixodid-Zecken, Läusen und Floh-Ektoparasiten von Flughörnchen sowie aus Geweben von Flughörnchen gewonnen. In den Vereinigten Staaten wurden mehr als 20 Fälle von akutem epidemischem Typhus durch Flughörnchen gemeldet. R. prowazeki wurde bei menschlichen Fällen nicht nachgewiesen. Chemische Untersuchungen von R. prowazeki und R. typhi zeigen genetische Ähnlichkeiten, aber Unterschiede in der Genomgröße und im Grad der Hybridisierung deuten darauf hin, dass Konversionen zwischen den beiden Erregern in der Natur nicht schnell stattfinden.