Filgrastim
Definition
Mittels rekombinanter DNA-Technologie hergestellter, nicht glykosylierter Granulozytenkolonie-stimulierender Faktor.
Indikation
Verkürzung der Dauer von Neutropenien und Verminderung neutropenischen Fiebers bei Patienten, die wegen einer nicht-myeloischen Grunderkrankung mit myelosuppressiven Chemotherapien (z.B. Doxorubicin) behandelt werden. Langzeittherapie schwerer kongenitaler oder idiopathischer Neutropenien. Keine Beeinflussung Chemotherapie-bedingter Thrombopenie und Anämie.
Merke! Vorsicht bei malignen und prämalignen Erkrankungen myeloischen Ursprungs. Anwendung nur unter Aufsicht onkologisch erfahrener Ärzte!
Dosierung und Art der Anwendung
5–10 μg/kg KG/Tag i.v. oder s.c. Beginn frühestens 24 Std. nach der Chemotherapie bis die neutrophilen Granulozyten wieder im Normbereich liegen. In der Langzeittherapie Injektion bei Abfall der Neutrophilen unter den Normwert (i.d.R. 1–2mal/Woche).
Unerwünschte Wirkungen
ARDS, BB-Veränderungen, Splenomegalie, Leberschaden, Magen-Darm-Störungen, Dysurie, Proteinurie, allergische Reaktionen, RR-Abfall, Fieber, Schüttelfrost, Parästhesien, Myalgien.
Merke! Übergang myelodysplastischer Syndrome in akute myeloische Leukämien!
Kontraindikation
Schwangerschaft, Stillzeit, myeloische Grunderkrankung, eingeschränkte Knochenmarksfunktion unklarer Ätiologie, Leber- und Niereninsuffizienz.
Präparate
Neupogen
Hinweis(e)
Induktion eines Sweet-Syndroms nach Einnahme von Filgrastim wurde beschrieben.
Literatur
- Callen JP et al. (2002) Neutrophilic dermatoses. Dermatol Clin 20: 409-441