Enzephalitis, Japanische EnzephalitisA83.0

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

Co-Autor:Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024

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Synonym(e)

Japanese encephalitis; JE

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Definition

Arbovirose (endemo-epidemische Zooanthropoonose), die durch das Japanische Enzephalitis-Virus hervorgerufen wird.

Erreger

  • Japanische Enzephalitis-Virus, zu den Flaviviridae gehörend. Bislang wurden mehrere Subtypen isoliert, davon sind bisher die Typen "Nakayama" und "JaGar-01" identifiziert worden.
  • Die Erreger sind pathogen für Schwein, Pferd und Mensch (Zwischenwirt). Vögel, Reptilien und Fledermäuse sind Reservoire. Vektor ist die Mücke (Culex- und Aedes-Arten).

Vorkommen/Epidemiologie

  • Vorkommen im tropischen Süd-Ostasien, insbes. China, Indien, Sri Lanka, Nepal, Kambodscha, Laos, Vietnam, Philippinen und nördliches Thailand. Epidemien in der Regenzeit.
  • Weltweit treten ca. 35-50.000 Fälle auf, davon verlaufen ca. 10.000 Fälle letal.

Klinisches Bild

  • Inkubationszeit: 5-15 Tage. In den meisten Fällen milder oder sogar asymptomatischer Verlauf.
  • Grippeähnliches Krankheitsbild mit Fieber, Schüttelfrost, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen.
  • Hautveränderungen sind selten. Gelegentlich treten parainfektiöse virale Exantheme auf.
  • Befall des Zentralnervensystem: Enzephalitis mit Bewusstseinstrübung, Krampfanfällen, Reflexstörungen, Paresen und Meningitiszeichen.

Diagnose

  • Selten Virusisolierung im Liquor lumbalis (Maximum: 4-5 Tage post infectionem).
  • Immunfluoreszenzmikroskopie: Virusantigen in Hirnmaterial.
  • ELISA oder HHT im Liquor. Kreuzreagibiltät mit anderen Flaviviridae ist zu berücksichtigen.
  • Virusanzucht.

Differentialdiagnose

Andere virale, bakterielle und parasitäre Enzephalitiden.

Komplikation(en)

Neurologische Defektheilung, Abort, Tod.

Therapie

Symptomatisch.

Verlauf/Prognose

In ca. 30% der Fälle letal verlaufend, bei einem weiteren Drittel dauerhafte neurologische Ausfälle.

Prophylaxe

  • Vakzinierung mit Totimpfstoff (nicht in Deutschland zugelassen, muss über Auslandsapotheke bezogen werden, Fa.Biken u.a.): der Impfstoff wird auf Mäusehirnen angezüchtet. Unerwünschte Nebenwirkungen: allergische Reaktionen (Urtikaria, Angioödem) bis zu 2 Wochen nach Impfung.
  • Mückenbekämpfung und -schutz.
  • Attenuierte Impfstoffe zur Prävention von Tieren.

Literatur

  1. Diagana M, Preux PM, Dumas M (2007) Japanese encephalitis revisited. J Neurol Sci 15: 165-170

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024