Ecallantid
Definition
Ein aus 60 Aminosäuren bestehendes, gentechnisch hergestelltes Biopharmazeutikum zur Behandlung des hereditären Angioödems, das zur Gruppe der sog. "Kunitz-Domänenpeptide" gehört und als Inhibitor des Enzyms Kallikrein wirksam ist. In einer klinischen Studie (EDEMA3) an 36 Patienten mit hereditärem Angioödem schnitt Ecallantid besser ab als Placebo.
Pharmakodynamik (Wirkung)
Als ein selektiver Inhibitor des Enzyms Kallikrein hemmt Ecallantid die Produktion des für die Schwellungen verantwortlichen Bradykinins. Ecallantid greift dabei zu einem späteren Zeitpunkt als der C1-Esterase-Inhibitor in den Kallikrein-Kinin-Weg ein.
Anwendungsgebiet/Verwendung
Hereditäres Angioödem; Ecallantid ist ein selektiver Inhibitor des Enzyms Kallikrein, das Präparat hemmt somit die Produktion des für die Schwellungen verantwortlichen Bradykinins. In den Kallikrein-Kinin-Weg greift Ecallantid zu einem späteren Zeitpunkt als der C1-Esterase-Inhibitor ein.
Unerwünschte Wirkungen
4% der Patienten reagieren mit anaphylaktischen Reaktionen auf den Wirkstoff; weiterhin werden an UAW Übelkeit, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Durchfälle beobachtet. Bei > 5% der Patienten traten Infektionen der Atemwege, Fieber, Erbrechen, Juckreiz und Oberbauchschmerzen auf.
Präparate
Kalbitor (auf dem US-Markt, jedoch nicht auf dem europäischen Markt zugelassen)
Literatur
- Krome S (2010) Therapie macht Fortschritte. Akt Dermatol 37:5
- Schneider L et al. (2007) Critical role of kallikrein in hereditary angioedema pathogenesis: a clinical trial of ecallantide, a novel kallikrein inhibitor. J. Allergy Clin. Immunol 120:416-422