CYP4F22-Gen
Synonym(e)
Definition
Das CYP4F22-Gen (CYP4F22 ist das Akronym für Cytochrome P450 Family 4 Subfamily F Member 22) ist ein Protein kodierendes Gen, das auf Chromosom 19p13.12 lokalisiert ist.
Zu den Krankheiten, die mit CYP4F22 assoziiert sind, gehören:
- Ichthyosis, congenital, autosomal recessive 5 (ARCI5; OMIM: 604777) s.u. Ichthyosen (Übersicht)
Sie werden bei etwa 8% aller ACRI-Fälle nachgewiesen.
Allgemeine Information
Das CYP4F22-Gen kodiert ein Mitglied der Cytochrom-P450-Superfamilie von Enzymen. Die Familie der Cytochrom-P450-Proteine sind Monooxygenasen, die viele Reaktionen katalysieren, die am Arzneimittelstoffwechsel und der Synthese von Cholesterin, Steroiden und anderen Lipiden beteiligt sind. Das CYP4F22-Gen ist Teil eines Clusters von Cytochrom-P450-Genen auf Chromosom 19 und kodiert ein Enzym, von dem man annimmt, dass es eine Rolle im 12(R)-Lipoxygenaseweg spielt.
Die von diesem Gen kodierte Cytochrom P450-Monooxygenase ist an der epidermalen Ceramid-Biosynthese beteiligt. Sie hydroxyliert das endständige Kohlenstoffatom (Omega-Hydroxylierung) von ultralangkettigen Fettacylen (C28-C36) vor der Ceramidsynthese . Weiterhin trägt das Enzym zur Synthese von drei Klassen von Omega-Hydroxy-ultralangkettigen Fettacylceramiden mit Sphingosin-, 6-Hydroxysphingosin- und Phytosphingosin-Basen bei. Diese sind wichtige Lipidkomponenten, die der Permeabilitätsbarriere des Stratum corneum zugrunde liegen.
Lefevre et al. (2006) identifiziertenin 12 konsanguinen Familien 7 verschiedene Mutationen im CYP4F22-Gen. Es handelte sich um 5 Missense-Mutationen und 2 Deletionen. Der Phänotyp zeigte sich in der Regel als lamelläre Ichthyose mit Hyperlinearität der Handflächen und Fußsohlen. Die Autoren stellten die Hypothese auf, dass CYP4F22 eine Rolle im 12(R)-Lipoxygenase-Signalweg spielt, der beim Sjögren-Larsson-Syndrom (OMIM: 270200) und bei der kongenitalernIchthyose (612281) aufgrund einer Mutation im NIPAL4-Gen (609383) eine Rolle gespielt hat.
Lugassy et al. (2008) konnten bei 4 betroffenen Personen aus einer großen konsanguinen israelischen Drusenfamilie mit ARCI eine homozygote Nonsense-Mutation im CYP4F22-Gen feststellen.
Lefevre et al. (2006) identifizierten in einer französischen und in fünf algerischen konsanguinen Familien mit autosomal rezessiver kongenitaler Ichthyose (ARCI5; 604777) vom lamellaren Typ Homozygotie für einen 1303C-T-Übergang im Exon 10 des CYP4F22-Gens, was zu einer his435-to-tyr (H435Y)-Substitution in einer hoch konservierten Region des Proteins führt.
Literatur
- Hotz A et al. (2018) Mutation update for CYP4F22 variants associated with autosomal recessive congenital ichthyosis. Hum Mutat 39:1305-1313.
- Lefevre C et al. (2006) Mutations in a new cytochrome P450 gene in lamellar ichthyosis type 3. Hum Molec Genet 15: 767-776
- Lugassy J et al. (2008) Rapid detection of homozygous mutations in congenital recessive ichthyosis. Arch Derm Res 300: 81-85.
- Sayeb M et al. (2019) A Tunisian family with a novel mutation in the gene CYP4F22 for lamellar ichthyosis and co-occurrence of hearing loss in a child due to mutation in the SLC26A4 gene. Int J Dermatol 58:1439-1443.