Anti-Aging
Synonym(e)
Altershemmung
Definition
Bezeichnung für Maßnahmen, die biologische Alterung der Menschen zu verzögern, die Lebensqualität im Alter zu maximieren und das Leben zu verlängern. Verwendung des Begriffes in Bereichen der Medizin, Ernährungswissenschaft, Nahrungsergänzungsmittelindustrie, Kosmetikindustrie und in der Schönheitschirurgie.
Allgemeine Information
- Der physiologische Alterungsprozess wird u.a. beeinflusst durch Genetik, Lebensführung, Umwelteinflüsse, biochemische Faktoren und Hormone.
- Lebensstil und Umweltbedingungen beeinflussen den Prozess des Alterns. Negative Auswirkungen wie Nikotin- und Alkoholgenuss, Schlafdefizite, Übergewicht, Stress, Verkehrslärm und Umweltverschmutzung beschleunigen den Prozess.
- Unter biochemischer Alterung versteht man das Vorkommen von freien Radikalen im Körper, die als potenziell zellschädigend gelten. Manche Autoren propagieren die alimentäre Zufuhr von Vitaminen, Liponsäure oder Selen zur Neutralisierung dieser Radikale. Wissenschaftliche Studien dazu zeigen derzeit keine belastbaren Ergebnisse.
- Die hormonelle Alterung wird auf eine verminderte Produktion verschiedener Hormone im Körper zurückgeführt. Eine Substitution männlicher Sexualhormone als Anti-Aging-Strategie ist nach neueren Studienerkenntnissen jedoch wirkungslos. In einer Doppelblindstudie mit 144 Probanden (> 60 Jahre) waren keine signifikanten Effekte bzgl. der Fettverteilung, des maximalen Sauerstoffvolumens, der Muskelkraft und Glucosetoleranz zu beobachten. Limitierend war jedoch die zu kurze Studiendauer.
- Unter dem Begriff Anti-Aging-Therapie werden ganz unterschiedliche Maßnahmen zusammengefasst. Diese beinhalten z.B. die Applikation von Kosmetika, die supportive Alimentation von Obst, Vitaminen (ausgewogene Ernährung), Vermeidung von Übergewicht, regelmäßige Bewegung, absolutes Rauchverbot, Verzicht auf übermäßige Sonnenexposition (inkl. Solarien) und Stressreduktion.
Hinweis(e)
Merke! Mit fortschreitender Lebensdauer können vermehrt altersspezifische Erkrankungen auftreten und/oder die Inzidenz von malignen Erkrankungen steigen!
Literatur
- Schurer NY (2003) Anti-aging. Facts and visions. Hautarzt 54: 833-888