Alpha1-Antitrypsin

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024

This article in english

Synonym(e)

AAT; Alpha-1-AT; Alpha-1-PI; Alpha-1-Proteinase-Inhibitor; AT

Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte melden Sie sich an, um auf alle Artikel, Bilder und Funktionen zuzugreifen.

Unsere Inhalte sind ausschließlich Angehörigen medizinischer Fachkreise zugänglich. Falls Sie bereits registriert sind, melden Sie sich bitte an. Andernfalls können Sie sich jetzt kostenlos registrieren.


Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte vervollständigen Sie Ihre Pflichtangaben:

E-Mail Adresse bestätigen
oder
Fachkreisangehörigkeit nachweisen.

Jetzt abschließen

Definition

Alpha-1-Antitrypsin ist der wichtigste Proteinaseinhibitor im Serum (die alpha-1-Globulinfraktion im Serum besteht zu etwa 85% aus dem Alpha-1-Antitrypsin-Protein), ein Akute-Phase-Protein, das zur Familie der Serinprotease-Inhibitoren (auch Serpine genannt) gehört. Serpine binden Enzyme (Serinproteasen) wie Neutrophilen-Elastase, Chymotrypsin, Trypsin und Thrombin. Hierbei bilden sie irreversible Komplexe mit der jeweiligen Serinprotease und inaktivieren sie. 

Ein Mangel an Alpha-1-Antitrypsin führt nicht zu thrombo-embolischen Ereignissen sondern zu schweren heaptischen und pulmonalen Veränderungen.

Klinisches Bild

Alpha1-Antitrypsin wird im Blutserum gemessen und ist ein Teil der Alpha-1-Globuline.

Normwert (Alpha1-AT-Konzentration im Serum): 0,9-1,8g/l

Alpha-1-Antitrypsinmangel: Der Alpha-1-Antitrypsinmangel (Alpha-1-Proteinaseinhibitormangel) ist eine hereditäre Krankheit, bei der Alpha-1-AT in der Leber fehlerhaft gebildet wird, und deshalb nicht mehr aus den Hepatozyten sezerniert werden kann. Sie beruht auf einer Punktmutation im Alpha1-AT-Gen. Folgende Varianten werden (je nach ihrer elektrophoretischen Mobilität) unterschieden:

  • F(fast)  
  • M (medium) – mittlere Mobilität
  • S (slow) – langsame anodische Mobilität
  • Z  meist kathodisch gelegen
  • Seltene Varianten (nach Geburtsort der Patienten benannt)

S-Alpha1-AT (Glu 264Val), wird bis zu 28% der Südeuropäer gefunden. Bei homozygoten Merkmalsträgern kommt es zu einer Verminderung der Alpha1-AT-Konzentration von bis zu 40%.

Z-Alpha1-AT (Glu342Lys), wird bei 4% der Nordeuropäer gefunden. Bei homozygoten Merkmalsträgern kommt es zu einer Verminderung der Alpha1-AT-Konzentration von 85-90%. 

Alpha1-AT  wird ebenfalls im Stuhl bestimmt. Das Enzym dient als Marker bei enteralem Eiweißverlust (s.u. Enterales Eiweißverlustsyndrom)       

Hinweis(e)

Alpha1-Antitrypsin erhielt nach Kenntnis seiner biochemischen Funktion den Namen Alpha1-Proteinaseinhibitor (auch Alpha1-PI genannt). >75 genetische Varianten von Alpha1-Antitrypsin sind bekannt. Nur wenige gehen mit einem klinisch relevanten Alpha1- Antitrypsinmangel einher. Dies ist insofern von Bedeutung, da dieser mit schweren Lungen- und Lebererkrankungen einher gehen kann.          

Literatur

  1. HA Neumann (2014) Das Gerinnungssystem. ABW-Wissenschaftsverlag GmbH Berlin S. 101f.

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024