Die am häufigsten unter der Therapie mit Abrocitinib gemeldeten Nebenwirkungen sind:
- Übelkeit (15,1%)
- Kopfschmerzen (7,9%)
- Akne (4,8%)
- Herpes simplex (4,2%)
- Kreatinphosphokinase im Blut erhöht (3,8%)
- Erbrechen (3,5%)
- Schwindelgefühl und (3,4%)
- Schmerzen Oberbauch (2,2%)
Die häufigsten schwerwiegenden Nebenwirkungen sind Infektionen (0,3%), weshalb Patienten während und nach der Behandlung mit Abrocitinib engmaschig auf Anzeichen und Symptome einer Infektion überwacht werden sollen.
Bei Patienten, die mit Abrocitinib behandelt wurden, wurden schwerwiegende Infektionen berichtet. Die häufigsten schwerwiegenden Infektionen in klinischen Studien waren Herpes simplex, Herpes zoster und Pneumonie. Vor Beginn der Behandlung mit Abrocitinib sollten Patienten auf Tuberkulose getestet werden. Unter Abrocitinib ist eine Virusreaktivierung möglich, einschließlich Fälle der Reaktivierung von Herpes-Viren (z. B. Herpes zoster, Herpes simplex), weshalb vor Beginn und während der Therapie ein Screening auf eine Virushepatitis durchgeführt werden sollte.
Die Anwendung von attenuierten Lebendimpfstoffen sollte während oder unmittelbar vor der Behandlung vermieden werden.
Bei Patienten, die Abrocitinib erhielten, wurden tiefe Venenthrombosen (TVT) und Lungenembolien (LE) berichtet, weshalb Abrocitinib bei Patienten mit hohem Risiko für TVT/LE nur mit Vorsicht angewendet werden sollte. Faktoren, die bei der Beurteilung des TVT/LE-Risikos berücksichtigt werden sollten, sind höheres Alter, Adipositas, TVT/LE in der Vorgeschichte, prothrombotische Störung, Anwendung kombinierter hormoneller Kontrazeptiva oder Hormonersatztherapie und Patienten, die sich einem größeren chirurgischen Eingriff unterziehen oder für längere Zeit immobilisiert werden.
Maligne Erkrankungen, einschließlich nicht-melanozytärer Hautkrebs (non-melanoma skin cancer, NMSC), wurden in klinischen Studien zu Abrocitinib beobachtet. Die klinischen Daten sind jedoch nicht ausreichend, um einen möglichen Zusammenhang zu beurteilen. Es laufen derzeit Evaluierungen zur Langzeit-Sicherheit.
Bei Patienten mit einer Thrombozytenzahl von < 150 × 103/mm3, einer absoluten Lymphozytenzahl von < 0,5 × 103/mm3, einer absoluten Neutrophilenzahl von < 1,2 × 103/mm3 oder einem Hämoglobinwert von < 10 g/dl sollte eine Therapie mit Abrocitinib nicht begonnen werden.
Es gibt Berichte zu dosisabhängigen Erhöhungen der Blutlipidwerte unter Abrocitinib, weshalb die Lipidparameter etwa 4 Wochen nach Beginn der Therapie und anschließend entsprechend dem Risiko des Patienten für kardiovaskuläre Erkrankungen überprüft werden sollten.
Eine gleichzeitige Anwendung biologischer Immunmodulatoren, starken Immunsuppressiva wie z. B Ciclosporin, oder anderen Januskinase (JAK)-Inhibitoren mit Abrocitinib wird nicht empfohlen, da das Risiko für eine additive Immunsuppression nicht ausgeschlossen werden kann.