Roflumilast

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024

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Synonym(e)

CAS-Nr.:162401-32-3; PDE-4-selektiver Phosphodiesterasehemmer

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Definition

Roflumilast ist der erste zugelassene Arzneistoff aus der Gruppe der Phosphodiesterase-4-Hemmer (PDE-4-Hemmer), der zur Behandlung der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) eingesetzt wird.

Indikation

Zur Langzeittherapie bei erwachsenen Patienten mit schwerer COPD und chronischer Bronchitis sowie häufigen Verschlechterungen des Krankheitsbildes (sog. Exazerbationen) in der Vergangenheit zusätzlich zu einer Behandlung mit einem bronchodilatativen Arzneimittel zugelassen.

Topisches Roflumilast bei Psoriasis und seborrhoischer Dermatitis (bisher nicht zugbelassen):

  • Psoriasis: Roflumilast als selektiver, hochwirksamer Hemmer der Phosphodiesterase 4 (PDE4) wurde in klinischen Studien für verschiedene dermatologische Erkrankungen untersucht, darunter Psoriasis, atopische und seborrhoische Dermatitis. In einer randomisierten Doppelblindstudie die Wirksamkeit von 0,3%iger, einmal täglich über einen Zeitraum von 8 Wochen aufgetragener Roflumilast-Creme, bei 331 Patienten mit Plaque-Psoriasis (Thurston AW Jr et al. 2023). Zuvor wurde festgestellt, dass topisch apliziertes Roflumilast (0,3%ige Creme) sowohl in der Haut wie auch im Plasma nachweisbar ist, in der Haut jedoch in höherer Konzentration als im Plasma. In drei Studienarmen haben die Probanden entweder einmal täglich eine 0,3-prozentige Roflumilast-Creme, eine 0,15-prozentige Roflumilast-Creme oder eine Creme ohne Wirkstoff aufgetragen. Nach sechs Wochen Lokaltherapie erreichten in den beiden Roflumilast-Gruppen 28 beziehungsweise 23 Prozent der Patienten ein erscheinungsfreies oder fast erscheinungsfreies Hautbild (Placebogruppe: 8%). Auch beim Psoriasis Area and Severity Index (PASI-Score) zur Ermittlung des Schweregrads der Schuppenflechte tat sich in den Roflumilast-Gruppen deutlich mehr als in der Placebogruppe. Hinsichtlich der Nebenwirkungen an der Applikationsstelle gab es in den drei Studienarmen keinen Unterschied.
  • Seborrhoische Dermatitis: In einer randomisierten, doppelblinden, vehikelkontrollierten Phase 3-Studie wurde die topische Anwendung des PDE4-Hemmers Roflumilast in Form eines 0,3%igen-Schaums bei Patienten mit seborrhoischer Dermatitis untersucht. In Bezug auf den primären Endpunkt zeigte sich nach 8 Wochen Therapie ein statistisch höchst signifikanter Unterschied (p < 0,0001) zwischen der mit Roflumilast therapierten Kohorte (80,1 %) und der vehikelkontrollierten Gruppe (59,2 %). Bei mehr als 50 % konnte ein vollkommenes Verschwinden des Erythems (57,9 %) sowie der Schuppung (58,2 %) erzielt werden. Bzgl. der Verträglichkeit zeigten sich keine lokalen, unerwünschten Nebenwirkungen. Das Sicherheitsprofil des Roflumilast-Schaums war vergleichbar mit Vorstudien.

Dosierung und Art der Anwendung

55ug/Tag p.o.

Unerwünschte Wirkungen

Die therapeutische Breite von PDE4-Inhibitoren ist für die Anwendung bei Atemwegserkrankungen aufgrund von Dosis-limitierenden Nebenwirkungen wie Übelkeit, Diarrhoe und Kopfschmerz eingeschränkt.

Bei geringer Wirksamkeit des Wirkstoffes gegen COPD und Asthma zeigten diese Studien gastrointestinale Nebenwirkungen. Besonders bei untergewichtigen Patienten mit COPD kann eine mögliche weitere Gewichtsabnahme therapielimitierend sein.

Wechselwirkungen

CYP1A2-Inhibitoren verstärken die Wirkung, CYP1A2-Induktoren (z.B. Rifampicin) vermindern die Wirkung. 

Kontraindikation

Leberfunktionsstörungen

Präparate

Daxas® 500ug/Tabl

Hinweis(e)

Topisches Roflumilast bei Psoriasis: Roflumilast als selektiver, hochwirksamer Hemmer der Phosphodiesterase 4 (PDE4) wurde in klinischen Studien für verschiedene dermatologische Erkrankungen untersucht, darunter Psoriasis, atopische und seborrhoische Dermatitis. In einer randomisierten Doppelblindstudie die Wirksamkeit von 0,3%iger, einmal täglich über einen Zeitraum von 8 Wochen aufgetragener Roflumilast-Creme, bei 331 Patienten mit Plaque-Psoriasis (Thurston AW Jr et al. 2023). Zuvor wurde festgestellt, dass topisch apliziertes Roflumilast (0,3%ige Creme) sowohl in der Haut wie auch im Plasma nachweisbar ist, in der Haut jedoch in höherer Konzentration als im Plasma. In drei Studienarmen haben die Probanden entweder einmal täglich eine 0,3-prozentige Roflumilast-Creme, eine 0,15-prozentige Roflumilast-Creme oder eine Creme ohne Wirkstoff aufgetragen. Nach sechs Wochen Lokaltherapie erreichten in den beiden Roflumilast-Gruppen 28 beziehungsweise 23 Prozent der Patienten ein erscheinungsfreies oder fast erscheinungsfreies Hautbild (Placebogruppe: 8%). Auch beim Psoriasis Area and Severity Index (PASI-Score) zur Ermittlung des Schweregrads der Schuppenflechte tat sich in den Roflumilast-Gruppen deutlich mehr als in der Placebogruppe. Hinsichtlich der Nebenwirkungen an der Applikationsstelle gab es in den drei Studienarmen keinen Unterschied.

Topisches Roflumilast bei der seborrhoischen Dermatitis: In einer randomisierten, doppelblinden, vehikelkontrollierten Phase 3-Studie wurde die topische Anwendung des PDE4-Hemmers Roflumilast in Form eines 0,3%igen-Schaums bei Patienten mit seborrhoischer Dermatitis untersucht. In Bezug auf den primären Endpunkt zeigte sich nach 8 Wochen Therapie ein statistisch höchst signifikanter Unterschied (p < 0,0001) zwischen der mit Roflumilast therapierten Kohorte (80,1 %) und der vehikelkontrollierten Gruppe (59,2 %). Bei mehr als 50 % konnte ein vollkommenes Verschwinden des Erythems (57,9 %) sowie der Schuppung (58,2 %) erzielt werden. Bzgl. der Verträglichkeit zeigten sich keine lokalen, unerwünschten Nebenwirkungen. Das Sicherheitsprofil des Roflumilast-Schaums war vergleichbar mit Vorstudien.

Hinweis: Hemmt ein Arzneistoff die PDE-4, steigen die intrazellulären cAMP-Spiegel, wodurch die Expression von Zytokinen wie TNF-α, Interleukin-(IL-)23 und -17 und anderen entzündlichen Mediatoren reduziert wird. Zudem beeinflusst cAMP auch die Konzentration antiinflammatorischer Zytokine wie IL-10: Der IL-10-Spiegel steigt. Damit wird das Netzwerk von pro- und antiinflammatorischen Mediatoren intrazellulär moduliert, und es kommt zur Downregulation der Entzündungsreaktion.  Der PDE-4-Inhibitor Apremilast (Otezla®) wird bei mittelschwerer bis schwerer chronischer Plaque-Psoriasis eingesetzt, jedoch oral appliziert.

Literatur

  1. Garnock-Jones KP (2015) Roflumilast: A Review in COPD. Drugs 75:1645-1656.
  2. Jafari Andarian S et al. (2016) The safety and effectiveness of the current treatment regimen with or without roflumilast in advanced COPD patients: A systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials. Med J Islam  Repub Iran 30:332.
  3. Luo J et al. (2016) Can roflumilast, a phosphodiesterase-4 inhibitor, improve clinical outcomes in patients with moderate-to-severe chronic  obstructive pulmonary disease? A meta-analysis. Respir Res 17:18
  4. Papp KA et al. (2020) Roflumilast Cream Improves Signs and Symptoms of Plaque Psoriasis: Results from a Phase 1/2a Randomized, Controlled Study. J Drugs Dermatol 19:734-740.
  5. Thurston AW Jr et al. (2023) Pharmacokinetics of Roflumilast Cream in Chronic Plaque Psoriasis: Data from Phase I to Phase III Studies. Am J Clin Dermatol 24:315-324.
  6. Wedzicha JA et al. (2016)  Roflumilast: a review of its use in the treatment of COPD. Int J Chron Obstruct Pulmon Dis 11:81-90. 
  7. Yuan L et al. (2016) Potential treatment benefits and safety  of roflumilast in COPD: a systematic review and meta-analysis. Int J Chron Obstruct Pulmon Dis 11:1477-1483.

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