Herba (lat.), Kraut, herbs (engl.)
Kräuter
Erstbeschreiber
Definition
Sammelbegriff für 1-,2- oder mehrjährige nicht-verholzende Pflanzen, die sowohl als Küchenkräuter oder als Heilkräuter Verwendung finden. Hinzu kommen die ökologisch anpassungsfähigen Beikräuter (auch als Unkraut bezeichnet). Begrifflich abzugrenzen sind krautige Pflanzen mit nicht, oder nur wenig verholzenden Gewächsen, deren oberirdische Partien nach jeder Vegetationsphase absterben.
IgE-vermittelte Sensibilisierungen durch Kräuterpollen, findet man in den Familien der Korbblütler, Wegerich-, Brennnessel-, Fuchsschwanz-, Wolfsmilchgewächsen s.a. Kräuterpollenallergie.
Von besonderer allergologischer Bedeutung ist das aus Amerika eingeschleppte Traubenkraut (Ambrosia, Ragweed), das inzwischen v.a. in Süd-/Osteuropa stark verbreitet ist. Da Kräuter zu unterschiedlichen botanischen Gruppen gehören, besitzen sie ein unterschiedliches Allergenspektrum mit Majorallergenen aus verschiedenen Proteinfamilien.
Insgesamt ist die Sensibilisierungshäufigkeit gegenüber Kräuterpollen regional unterschiedlich verbreitet. Sie kann in bestimmten Regionen > 50% bei Pollenallergikern betragen.
Allgemeine Information
Häufige Allergie-auslösende Kräuter sind:
- Traubenkraut (Ambrosia artemislifolia)
- Spitzwegerich (Plantago lanceolata)
- Gänsefußgewächse (Chenopodium)
- Beifuß (Artemisia vulgaris)
- Sauerampfer (Rumex acetosa)
- Glaskraut (Parietaria judaica, Parietaria officinalis)
- Salzkraut (Salsola kali)
- Sonnenblume (Helianthus annuus)
- Bingelkraut (Mercuralis annua)
- Amarant (Amaranthus retroflexus)
Literatur
- Boehme MW et al. (2013) Respiratory symptoms and sensitization to airborne pollen of ragweed and mugwort of adults in Southwest Germany. Dtsch Med Wochenschr 138:1651-1658.
- Gadermaier G et al. (2015) Markerallergene von Kräuterpollen: diagnostischer Nutze im klinischen alltag. In: Kleine-Tebbe J et al. Hrsg Molekulare Allergie-Diagnostik. Springer Verlag Berlin-Heidelberg S 195-204
- Vaquero C et al. (2013) Airborne pollen of allergenic herb species in Toledo (Spain). Environ Monit Assess 185:335-346.