HonigallergieT78.1

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

This article in english

Synonym(e)

Allergie auf Honig; Allergy to honey; Bienenhonig-Allergie; Honig-Allergie

Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte melden Sie sich an, um auf alle Artikel, Bilder und Funktionen zuzugreifen.

Unsere Inhalte sind ausschließlich Angehörigen medizinischer Fachkreise zugänglich. Falls Sie bereits registriert sind, melden Sie sich bitte an. Andernfalls können Sie sich jetzt kostenlos registrieren.


Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte vervollständigen Sie Ihre Pflichtangaben:

E-Mail Adresse bestätigen
oder
Fachkreisangehörigkeit nachweisen.

Jetzt abschließen

Definition

Seltene Nahrungsmittelallergie (Kiistala R et al. 1995), die sich gegen die unterschiedlichen Bestandteile des Honigs richtet (Aguiar R et al. 2017). Das Spektrum der klinischen Erscheinungen kann von oropharyngealen Reaktionen über Asthmaanfälle bis hin zum anaphylaktischen Schock reichen (Helbling P et al. 1992; Vezir E et al. 2014).

Vorkommen/Epidemiologie

Honig setzt sich aus diversen Bestandteilen zusammen so aus Nektar und Honigtau, denen in unterschiedlichem Ausmaß und Zusammensetzung Pollen und Pollenbestandteile beigemengt sind. Bei den Pollenbestandteilen handelt es sich v.a. um Pollen von Insekten-bestäubten Blüten (Klee, Löwenzahn, Chrysantheme, Raps, Beifuß, Birke), weniger um Windblütler (Gräser, Kräuter, Bäume). Ihr Gehalt und ihre Zusammensetzung hängen wesentlich von Ort und Jahreszeit der Honigernte ab (Helbling P et al. 1992). 

Es gibt 3 wesentliche Honig-Komponenten, die bei einer Honig-Unverträglichkeit als potenzielle Allergene zu berücksichtigen sind (Bauer L et al. 1996):

  • Pollen (1g Honig enthält 2.000-10.000 Pollen unterschiedlicher Provenienz und Allergenität)
  • Bienenbestandteile (Drüsensekrete der Honigbienen; Bienengifte) (Vezir E et al. 2014).
  • Fruktose (mögliche Fruktoseintoleranz)
  • Andere Bestandteile wie: Pilzsporen, Algen 

Die unterschiedlichen Pollenzusammensetzungen im Honig, erklärt, dass Sensibilisierungen auf bestimmte Honigarten beschränkt sein kann. Fast die Hälfte der Honigallergiker reagierte mit einer Pollen-assoziierten Bande (Bauer L et al. 1996).   

Klinisches Bild

Die klinischen Symptome sind die Symptome einer klassischen Nahrungsmitteallergie (Aguiar R et al. 2017):

  • Gastrointestinale Symptome wie: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
  • Rhinitis
  • Orales Allergiesyndrom
  • Angioödem
  • Anaphylaktische Reaktionen

Therapie

Da der Honig häufig nicht Auslöser einer allergischen Reaktion ist, muss die Art der Sensibilisierung eruiert werden. Die erste Maßnahme ist der Verzicht auf Honig oder auf Honig-enthaltende Speisen. Ansonsten sind die allergischen Erscheinungen symptomatisch zu behandeln.

Literatur

  1. Aguiar R et al. (2017) Anaphylaxis caused by honey: a case report. Asia Pac Allergy 7:48-50. 
  2. Bauer L et al. (1996) Food-allerg to honey: Pollen or bee products? J Allergy Clin Immunol 97: 65-73
  3. Helbling P et al. (1992) Allergy to honey: relation to pollen and honey bee Allergy. Allergy 47: 41-49 
  4. Kiistala R et al. (1995) Honey allergy is rare in patients sensitive to pollens. Allergy 50:844-847.
  5. Vezir E et al. (2014) Anaphylaxis/angioedema caused by honey ingestion. Allergy Asthma Proc 35:71-74. 

 

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024