Eosinophile ZystitisN30.8

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Dr. med. S. Leah Schröder-Bergmann

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Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024

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Synonym(e)

Allergische eosinophile Zystitis; Eosinophile Zystitis; nicht-allergische eosinophile Zystitis

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Definition

Seltene, chronische, esosinophile, transmurale Entzündung der Blasenwand, die eigenständig, aber auch als Teilsymptom eines idiopathischen hypereosinophilen Syndroms (HES) auftreten kann.

Einteilung

Unterscheiden wird eine allergische von einer nicht-allergischen eosinophilen Zystitis. 

Allergische Reaktionen auf inhalalative Allergene (gleichzeitiges  Auftreten mit Asthma bronchiale oder anderen allergichen Organerkrankungen) , auf Nahrungsmittelallergene, Medikamente, Fremdkörper und Parasiten werden diskutiert.

Bei der nichtallergischen eosinophilen Zystitis werden anamnestisch häufig transurethrale Resektionen mit und ohne topische Chemotherapie angegeben. 

Manifestation

In jedem Lebensalter möglich. Etwa 1/3 der Fälle bezieht sich auf Kinder.

Klinisches Bild

Hämaturie, Dysurie und suprapubische  Schmerzen. Evtl. werden die Patienten durch die Ausbildung einer tumorösen Neubildung klinisch auffällig (evtl. zufällige sonographische Entdeckung).  

Labor

Meist deutliche Bluteosinophilie

Histologie

Unter einem hyperplastischen Urothel finden sich in der ödematösen Lamina propria unterschiedlich dichte, diffuse, eosinophile Infiltrate, die stellenweise auch das Urothel infiltrieren. Auch Fremdkörperriesenzellen.

Diagnose

Zystoskopie mit bioptischer Sicherung. In seltenen Fällen kann es zu granulomatösen oder glandulären Pseudotumoren kommen. Hierbei ist bioptisch Malignität auszuschließen.

Therapie

Da es aufgrund der Seltenheit des Krankheitsbildes keine standardisierten Behandlungsmethoden gibt, sollte unbedingt engmaschig onkologisch kontrolliert und individuell therapiert werden. Eingesetzt wurden Anthistaminika meist in Kombination mit Kortikosteroiden.

Nachkontrollen sind besonders bei erheblicher Proliferationstendenz des Urothels indiziert, die Entwicklung eines Malignoms wurde aber bisher nicht beschrieben.

Literatur

  1. Saadi A et al. (2015) Pseudotumoral Eosinophilic Cystitis. Urol Case Rep 3:65-67.
  2. Mosholt KS et al. (2014) Eosinophilic cystitis: three cases, and a review over 10 years. BMJ Case Rep pii: bcr2014205708.
  3. Kojima K et al. (2013) Eosinophilic cystitis presented as a manifestation of hypereosinophilic syndrome: a case report and review of the literature. Nephron Extra 3:30-35.
  4. Nofal R (2007) Eosinophile Zystitis als Symptom eines idiopathischen hypereosinophilen Syndroms. Akt Urol 38: 148-151
  5. Sparks S et al. (2013) Eosinophilic cystitis in the pediatric population: a case series and review of the literature. J Pediatr Urol 9:738-744. 

Autoren

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