Solanin

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024

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Synonym(e)

alpha-Solanin; CAS-Nr.: 20562-02-1; solanine (engl); Solatubin; Solatunin

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Definition

Solanin (exakt: alpha-Solanin) ist ein bitter schmeckendes, glykosidisches Steroidalkaloid (s.u. Solanum-Alkaloide) das in vielen Nachtschattengewächsen, insbes. in Solanum-Arten z.B. in Solanum dulcamara, Solanum tuberosum (Kartoffel) und Solanum lycopersicum (Tomate) nachweisbar ist. 
Alpha-Solanin ist hitzebeständig, schwer löslich in Wasser, gut löslich in heißem Ethanol und Ether.

 

Pharmakodynamik (Wirkung)

Solanin ist ein starkes lokales Reizgift unnd Protoplasmagift. Solanin hat eine Saponin-artige Wirkung (s.u. Saponine) und wirkt dadurch hämolytisch; weiterhin wirkt die Substanz toxisch auf Mitochondrienmembranen und führt zur Zellapoptose.  Alpha-Solanin wirkt bei systemischer Applikation neurotoxisch; es bewirkt zunächst Erregung, dann Lähmung des ZNS mit zentraler Atemlähmung. Solanin wird unverändert ausgeschieden; dadurch werden die Nieren degenerativ geschädigt.   

Hinweis(e)

Kartoffeln (Solanum tuberosum) enthalten v.a. in ihrem krautigen Anteil größere Mengen an Solanin. Weiterhin in den grünen Anteilen der Knollen und in den Keimanlagen. In Tomaten nimmt der Solaningehalt mit zunehmender Reife ab. Tomaten (Solanum lycopersicum) enthalten ebenfalls Solanin (wird fälschlicherweise auch als Tomatin bezeichnet). In grünen Tomaten liegt der Solaningehalt zwischen 9 - 32 mg/100 g). In roten ausgereiften Tomaten ist der Solaningehalt mit 0 bis 0,7 mg/ 100 g deutlich minimiert und außerhalb des toxischen Bereiches.
 

Literatur

  1. Barceloux DG (2009) Potatoes, tomatoes, and solanine toxicity (Solanum tuberosum L., Solanum lycopersicum L.). Dis Mon 55: 391-402.
  2. Friedman M (2006) Potato glycoalkaloids and metabolites: roles in the plant and in the diet. J Agric Food Chem 54: 8655-8681.
  3. Friedman M (2015) hemistry and anticarcinogenic mechanisms of glycoalkaloids produced by eggplants, potatoes, and tomatoes. J Agric Food Chem 63: 3323-3337.
  4. Roth L et al. (1984) Giftpflanzen , Pflanzengifte. Nikol  Verlagsgesellschaft mbH, Hamburg S 929-930 
     

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