Ruta graveolentis Herba

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024

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Synonym(e)

Gartenrautenkraut; Rautenkraut; Rautenöl; Weinrautenkraut

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Definition

Medizinisch genutztes Kraut von Ruta graveolens der Gartenraute. Ruta graveolentis Herba ist Ausgangsprodukt von Oleum Rutae dem Rautenöl, das durch Wasserdampfdestillation des Krautes gewonnen wird. 

Inhaltsstoffe

0,2-0,7 % ätherisches Öl (im frischen Kraut 0,06-0,09 %) mit Methylketonen und deren Carbinolen bzw. Carbinylacetaten; weiterhin Rutin, Bergapten, Psoralen, sowie verschiedene Alkaloide. Kraut und Öl enthalten die Cumarinderivate Rutamarin, Gravelliferon, Daphnoretin und Daphnoretinmethylether.

In Wurzelextrakten sind  die Furanocumarine Bergapten, Isopimpinellin, Rutamarin und Xanthotoxin enthalten.

Wirkungen

Spasmolytisch, abortiv, phototoxisch, virostatisch, antibakteriell, insektizid.

Als vorläufig sind Berichte über antitumoröse Effekte von Extrakten des Gartenrutenkrauts anzusehen.   

Anwendungsgebiet/Verwendung

Einsatz als Antispasmodikum, Emmagogum. Ophthalmologisch erfolgen Anwendungen bei „rotem Auge“  und „Augenmüdigkeit“. Hierbei empfiehlt sich z.B. Ruta D3 Weleda  

Unerwünschte Wirkungen

Rautenöl kann beim Menschen zu Kontaktdermatitis führen. Weiterhin sind phototoxische Reaktionen im Sinne der Entstehung von Lichtdermatosen beschrieben. Schwere Leber- und Nierenschäden durch Rautenöl sind ebenfalls dokumentiert. Die in der Droge enthaltenen Furanocumarine wirken phototoxisch und mutagen.

Hinweis(e)

  1. Freyer G et al. (2014) Open-label uncontrolled pilot study to evaluate complementary therapy with Ruta graveolens 9c in patients with  advanced cancer. Homeopathy 103:232-238.
  2. Jeon JH et al. (2015) Isolation of Insecticidal Constituent from Rutagraveolens and Structure-Activity Relationship Studies against Stored-Food Pests  (Coleoptera). J Food Prot 78:1536-1540.
  3. Klosa R et al. (1987) Ruta graveolens - Die Gartenraute. Zschr. f. Phytother 8: 202-206.
  4. Loonat F et al. (2014) Antinociceptive, anti-inflammatory and antipyretic activities of the leaf methanol extract of Ruta graveolens L. (Rutaceae) in mice  and rats. Afr J Tradit Complement Altern Med 11:173-181.
  5. Minker, E. et al. (1979) Pharmacological study of the antispasmodic principles isolated from Ruta graveolens L.. Planta medica 36: 255-256
  6. Novák I et al.(1967) Untersuchung der Wirkstoffe der Ruta graveolens L.. Planta medica 15: 132-139.
  7. Saeidinia A et al. (2016) Lack  of antibacterial activity of Ruta graveolens extracts against Enterococcus fecalis. Pak J Pharm Sci 29(4 Suppl):1371-1374.
  8. Sivakamavalli J et al. (2014) Discrete nanoparticles of ruta graveolens induces the bacterial and fungal biofilm inhibition. Cell Commun Adhes 21:229-238.

Hinweis(e)

Der medizinische Nutzen von Rutae herba ist eher als gering anzusehen. Ungünstiges Nutzen/Risiko-Verhältnis

Autoren

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