Reiskeimöl
Synonym(e)
Reiskleieöl; Reisöl; rice bran oil; rice germ oil
Definition
Aus der Reispflanze (oryza sativa) gewonnenes Öl (Rice Bran Oil), das als Nahrungsmittel aber auch in der kosmetischen Industrie Verwendung findet. Reiskeimöl wird aus Reiskleie gewonnen, die aus Fruchtwand, Samenschale, Aleuronschicht und Embryo des Reiskorns besteht und beim Schälen (Polieren) des braunen Roh-Reises anfällt. Die Kleie enthält, je nach Sorte, ca. 16-32 % Öl, das durch Lösungsmittelextraktion und Raffination gewonnen wird. Während natives gepresstes Reiskeimöl gelbbräunlich ist und einen charakteristischen Geruch aufweist, ist das bei uns als kosmetisches oder Speiseöl angebotene raffinierte Reiskeimöl in der Regel hellgelb bis klar und annähernd geruchlos. Auf dem Markt werden sehr unterschiedliche Qualitäten angeboten, die sich in den Verarbeitungsschritten und ihren Gehalten an Gamma-Oryzanol (einer Mischung aus Phytosterolen, die mit der antioxidativ wirkenden Ferulasäure verestert sind), Phytosterolen, Lecithinen und Tocopherolen deutlich unterscheiden. Vollständig raffiniertes kosmetisches Reiskeimöl enthält gegenüber dem nativen Öl in der Regel nur noch ca. 0,5-1 % Gamma-Oryzanol absolut, 66 % der vormals vorhandenen Tocopherole, keine Phospholipide (Lecithine) mehr, aber noch 95 % der ursprünglich enthaltenen Phytosterole. Reiskeimöl findet unterschiedlich breite Verwendung in der Kosmetikindustrie. Im Hautgefühl ist es ein eher leichtes, gering fettendes Öl, das Emulsionen einen angenehm »feuchten« und eher wenig fettenden Charakter verleiht.